OkCupid ist eine der ältesten kommerziellen Dating-Apps bzw. Dating-Plattformen auf dem Markt und existiert bereits seit 2004. Ursprünglich nur auf Englisch verfügbar, gibt es die US-amerikanische App mittlerweile auch in deutscher Sprache. OkCupid gehört zur Match Group, die unter anderem auch für Tinder verantwortlich zeichnet.
OkCupid will gezielt anders sein, als andere Dating-Apps Marke Tinder auf dem Markt und bedient eine eher akademische bzw. liberale Klientel. Die App verwendet eine vollständig genderneutrale Sprache und gibt Mitgliedern die Möglichkeit, sehr umfangreiche Profile zu gestalten, sowie nach insgesamt 22 Gender-Kategorien, 13 sexuellen Ausrichtungen und 4 Beziehungsarten zu suchen. Überraschungen oder enttäuschte Erwartungen gibt es hier nicht; alle wissen genau, wonach sie auf der Suche sind und können dementsprechend ihre Kontakte filtern. Das ist hervorragend und bietet einen Zugang zudem auch queeren Menschen sowie Menschen, die sich nicht-binären Geschlechtern zugehörig fühlen, oder mit gar keinem Geschlecht identifizieren.
Bei OKCupid beginnt alles mit dem Ausfüllen des eigenen Profils. 15 Fragen zu Ihrer Person und Ihren Präferenzen müssen Sie mindestens beantworten, um Ihr Profil zu füllen; weitere Informationen über sich selbst können Sie auf Wunsch hinzufügen, um Ihr Profil noch pointierter zu gestalten. Persönliche Ziele, Talente, Hobbys, Weltanschauung, politische Einstellungen und vieles mehr komplettieren auf OkCupid Ihr Dating-Profil. Das ist vor allem im Sektor Mobile Dating-Apps ungewöhnlich. Tinder oder Bumble stellen keine so umfangreichen Profile zur Verfügung.
Abgesehen von den sehr ausführlichen Profilen funktioniert OkCupid aber relativ ähnlich wie die großen Vorbilder. Ihnen werden anhand Ihrer eingestellten Präferenzen Profile anderer User angezeigt, die Sie mit einem Wisch nach links (kein Interesse) oder rechts (Interesse) bewerten. Anders als bei Tinder stehen dabei nicht die Fotos im Vordergrund, sondern die Angaben aus dem Profil. Wischen zwei User sich gegenseitig nach rechts ist das ein “Match” und Sie können von nun an miteinander chatten.
Was OkCupid doch noch einmal von der Konkurrenz abhebt, ist der eingebaute Algorithmus. Zwar lassen sich auch bei Tinder oder Bumble Suchparameter wie die Entfernung oder das gewünschte Alter oder Geschlecht angeben, und so die möglichen Vorschläge filtern; OkCupid geht hier allerdings noch einmal einen Schritt weiter und eifert eher den bekannten Partnervermittlungen wie Parship oder ElitePartner nach, indem es Ihnen auf Basis eines speziellen Algorithmus vor allem diejenigen Mitglieder anzeigt, die “gut zu Ihnen passen”. Die Fragen, die Sie für das Ausfüllen Ihres Profils beantworten müssen, erfüllen also nicht nur den Zweck, Ihre Angaben zu vervollständigen, sondern auch den Algorithmus mit Daten zu füttern. Wollen Sie Ihr Dating-Leben nicht von einer Maschine abhängig machen, dürfen Sie sich bei OkCupid aber auch ganz klassisch auf die Suche machen und sich mit der Discovery-Funktion alle Mitglieder in einem bestimmten Umkreis anzeigen lassen.
Ähnlich wie die meisten mobilen Dating-Apps ist auch OkCupid im Kern kostenlos. Für einige Komfortfunktionen benötigen Sie zwar eine Premium-Mitgliedschaft; um Ihr Profil zu erstellen, die Profile anderer User zu finden und zu bewerten oder Nachrichten auszutauschen, reicht die kostenlose Basis-Mitgliedschaft aus. Nur für Features wie eine Sendebestätigung für Nachrichten, einen Boost für mehr Aufmerksamkeit auf Ihrem Profil, erweiterte Suchfilter oder eine Liste aller User, die Ihr Profil bereits geliked haben, bezahlen Sie einen monatlichen Beitrag. Dieser beträgt je nach Umfang der Funktionen und Laufzeit des Abos zwischen rund 10 und rund 30 Euro pro Monat.