Welche Arten von Video on Demand gibt es?
SVoD - Unbegrenzt Filme und Serien in der Flatrate
Im SVoD oder “Subscription Video on Demand” bezahlen Sie einen monatlichen Abo-Betrag und haben dafür dann Zugang zum vollständigen Angebot des jeweiligen Streaming-Dienstes. Der Begriff SVoD wird dafür selten genutzt; meist sagt man einfach “Flatrate”. Nach diesem Modell funktionieren beispielsweise Netflix, Disney+, WOW und (teilweise) Amazon Prime Video. Das lohnt sich vor allem für Serienfans und andere, die gerne regelmäßig Filme und Serien streamen möchten - auch aufgrund der tollen Originals.
Bei Netflix und Co. streamen Sie so viele Serien und Filme, wie Sie wollen
Screenshot: trusted.de
Quelle: netflix.com
Der Vorteil von SVoD liegt auf der Hand: Sie sind absolut frei darin, wie viele Videos Sie streamen wollen und bezahlen für nichts extra. Der Nachteil sind die Inhalte, die in der Flatrate (aufgrund des starren Lizenzrechts) in der Regel weniger aktuell sind, was die findigen Flatrate-Plattformen allerdings durch hochwertige Eigenproduktionen (Originals) auszugleichen versuchen. Für viele Nutzer:innen ebenfalls ein Nachteil ist die Abobindung; schauen Sie einmal einen Monat lang gar nichts, müssen Sie hier trotzdem bezahlen.
TVoD - Videos schauen ohne Abo im Einzelabruf
TVoD oder “Transactional Video on Demand” ist das Gegenteil von SVoD und heißt im Deutschen oft auch einfach “Einzelabruf”. Anstatt einer monatlichen Pauschale bezahlen Sie hier für jedes Video einzeln und können diese bei der Plattform kaufen oder für 48 Stunden leihen - weswegen TVoD-Anbieter teilweise auch als “Online-Videotheken” bezeichnet werden. Wollen Sie nur ab und zu einen Lieblingsfilm anschauen, einen verpassten Blockbuster nachholen oder einen Videoabend veranstalten, sind Sie hier richtig.
Im Einzelabruf können Sie Filme einzeln und ohne Abo-Zwang ausleihen oder kaufen
Screenshot: trusted.de
Quelle: rakuten.tv
Im Gegensatz zur Flatrate kann der Einzelabruf teuer werden, wenn Sie viel streamen. Bei einem Preis von ca. 2,99 Euro pro Film oder Serienfolge bezahlen Sie hier bereits ab vier Videos im Monat mehr, als Sie in der Flatrate ausgeben würden. Allerdings haben Sie im Einzelabruf in der Regel Zugriff auf die aktuelleren Inhalte; Kinofilme schaffen es bereits nach rund 4 Monaten in den Einzelabruf und erst wesentlich später in die Flatrates. Suchen Sie nach einem ganz bestimmten Film, werden Sie hier eher fündig, als bei Netflix und Co.
Bekannte Einzelabruf-Anbieter sind etwa Amazon Prime Video, YouTube, iTunes, Rakuten TV oder CHILI. Diese und weitere TVoD-Anbieter hat trusted bereits im Online-Videothek-Vergleich eingehend geprüft und vorgestellt.
Mischmodell - Das Beste aus allen Streaming-Welten
Um das Beste aus beiden Welten - Flatrate und Einzelabruf - zu bieten, fahren viele VoD-Anbieter ein Mischmodell. Sprich: Hier können Sie auf Wunsch ein Abo abschließen und unbegrenzt Flatrate-Inhalte genießen, haben gleichzeitig aber auch Zugriff auf ein aktuelleres Einzelabruf-Angebot. Anbieter aus dem aktuellen trusted-Test, die so vorgehen, sind etwa Amazon Prime Video oder Rakuten TV. Hier finden Sie in einer einzigen Plattform die Vorteile beider Welten und müssen nicht ständig zwischen Anbietern “springen”.
Auf Amazon finden Sie nicht nur aktuelle Filmhighlights sondern auch viele Inhalte in der Flatrate
Screenshot: trusted.de
Quelle: amazon.com
Oft ist hier das Angebot ständig im Fluss und einzelne Filme oder Serien wechseln zwischen der Flatrate und dem Einzelabruf, so dass für Flatrate-Nutzer:innen immer neue Inhalte zur Verfügung stehen. Ein Abo ist hier nicht Pflicht; auf das Einzelabruf-Angebot von Amazon Prime Video haben Sie als Amazon-User auch ohne Prime-Abo Zugriff; dann müssen Sie allerdings für alle Inhalte bezahlen, auch für diejenigen, die Abonennt:innen ohne Aufpreis in der Flatrate zur Verfügung stehen.
TV Stream - Das aktuell TV-Programm live streamen
TV-Streaming-Anbieter gelten nur teilweise als wirkliche VoD-Dienste. Der Grund dafür ist simpel; für gewöhnlich streamen Sie hier das aktuelle TV-Programm Live (das heißt nicht auf Abruf, sondern parallel zur Ausstrahlung im TV). Viele TV-Streaming-Dienste wie Joyn (Pro7/Sat1) oder RTL+ sind mittlerweile allerdings dazu übergegangen, beliebte Serien und Shows der eigenen Sender auf Abruf bereit zu stellen und produzieren teilweise sogar eigene Inhalte gezielt als VoD.
Im Live-TV streamen Sie das aktuelle Programm deutscher Fernsehsender parallel zur Ausstrahlung
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Quelle: joyn.de
Die Auswahl ist hier eingeschränkter und spiegelt in der Regel direkt das Free-TV-Angebot der jeweiligen Sender. Hier findet aktuell allerdings ebenfalls ein Wandel statt, denn im Kampf um die besten Lizenzen und “ein Stück vom Kuchen” des VoD-Trends wollen auch die deutschen Sender natürlich nicht hintanstehen und kaufen fleißig Lizenzen und Senderechte ein. So sind ab 2022 auf RTL+ beispielsweise nicht nur die hauseigenen Filme und Serien zu sehen, sondern auch Inhalte von WarnerMedia bzw. dessen Streaming-Dienst HBO Max.
Als “Mediathek” bezeichnet man das digitale Angebot von Fernsehsendern. Im Gegensatz zum Live-TV-Stream wie bei Joyn oder RTL+ geht es hier allerdings nicht um die parallele Ausstrahlung auf beiden Kanälen; stattdessen stehen in einer Mediathek Inhalte nach der TV-Ausstrahlung eine gewisse Zeit (meist bis zu 30 Tage) als VoD zur Verfügung. So lassen sich verpasste Sendungen und Filme nachholen sowie Nachrichten- oder Dokumentations-Formate verfolgen. Auch viele Inhalte für Kinder gibt es oft als Mediathek.
Die in Deutschland bekanntesten und beliebtesten Mediatheken sind diejenigen der Öffentlich-Rechtlichen (also die ARD- bzw. ZDF-Mediathek), die Arte-Mediathek sowie die Mediatheken von 3sat und Phoenix. Die Mediatheken haben oft den Vorteil, dass sie vollständig kostenlos sind. Dafür stehen die jeweiligen Inhalte wie erwähnt nicht dauerhaft auf Abruf bereit. Zudem gibt es aufgrund des Lizenzrechts auch nicht alle gelaufenen Filme oder Serien online zu sehen.