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Test

Beste Apps zum Klavier lernen 2024 » 5 Anbieter im Vergleich

Klavier lernen leicht gemacht! In meinem Test der besten Klavier-Apps zeige ich dir, welche App zu dir und deinem Lernstil passt. Egal, ob unmusikalischer Klotz, Anfänger:in oder zum Auffrischen. Finde jetzt die Lernapp, die Musik in dein Leben bringt!

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Die besten Klavier-Apps

  • YousicianBeste Klavier-App 2024
    3
    1,3
    Testnote
    Sehr gut
  • Simply PianoBeste App für Anfänger:innen
    4.5
    1,5
    Testnote
    Sehr gut
  • FlowkeyBeste App für Wiedereinsteiger und Fortgeschrittene
    4.3
    1,5
    Testnote
    Sehr gut
  • music2meProfessioneller Videokurs + Live-Streams
    4.6
    1,8
    Testnote
    Gut
  • SkooveGuter und günstiger Allrounder
    3.8
    2,0
    Testnote
    Gut

Schon als Kind habe ich Klavierspielen geliebt! In einer musikalischen Familie geboren, war es für mich eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis ich mit Noten, Akkorden und Takten in Berührung kam, und die Bühnen von “Jugend musiziert” zu einem zweiten Wohnzimmer wurden.

Heute ist von meinen damaligen Fähigkeiten leider nicht mehr so viel übrig. Mir fehlt es an Zeit und kindlichem Eifer. Denn nach einem langen Arbeitstag habe ich oft einfach keine Lust mehr, zur Musikschule zu fahren oder mich mit einer Lehrkraft zu treffen. Musik ist schön – macht aber auch viel Arbeit.

Das Ergebnis: Mein schickes E-Piano ist eher Zierde; wirklich spielen kann ich es nicht mehr.

Da kam es mir gerade recht, dass ich für trusted die besten Klavier-Apps auf dem Markt testen durfte! Die praktischen Apps für Smartphone und Tablet versprechen, Klavierspielen auf unterhaltsame Art zu vermitteln. Mit vielen eingebauten Songs zum Üben, visuellen Hilfsmitteln und nützlichen Tipps.

In meinem Erfahrungsbericht zeige ich dir, wie die Apps um Yousician, Skoove und Co. funktionieren und ob ich damit meine eingestaubten Fähigkeiten auffrischen konnte. Plus meine Empfehlungen der besten Apps für Anfänger:innen, Fortgeschrittene und Profis.

Let’s start the music!

Das Wichtigste in Kürze
  • Test:  Ich habe fünf Klavier-Lernapps getestet: Yousician, Simply Piano, Flowkey, music2me und Skoove. Hier findest du meine Erfahrungen damit!
  • Testsieger:  Mein Testsieger ist der Branchenriese Yousician, der bei mir mit seinem tollen Gesamtpaket und der super einfachen Bedienung punkten konnte.
  • Alternativen:  Simply Piano ist für Anfänger:innen eine tolle Sache und bietet viele Songs. Flowkey eignet sich für alle, die die Grundlagen schon beherrschen.
  • Kosten:  Eine Klavierlern-App kostet im Schnitt zwischen 10 und 17 €/Monat. Je nach Laufzeit wird das Abo günstiger oder teurer.
  • Klavier-App vs. Lehrer:in:  Apps bieten Flexibilität und sind günstiger; Lehrer:innen ermöglichen individuelle Anpassungen und persönliches Feedback.

Klavier lernen per App – geht das überhaupt? Mein Erfahrungsbericht

Ganz ehrlich: Ich war am Anfang echt skeptisch, ob man überhaupt per App Klavierspielen lernen kann. Neugierig, klar! Aber eben auch skeptisch.

Deswegen hatte ich mir vorgenommen, die Apps einem Härtetest zu unterziehen und mit meiner Erfahrung und meinem theoretischen Wissen kritisch zu betrachten. Mein Ziel: Ich wollte mit jeder App mindestens einen neuen Song lernen und flüssig spielen können. Keine kleine Herausforderung. Denn obwohl meine rechte Hand noch einigermaßen flott ist, ist mein beidhändiges Spiel ziemlich eingerostet. Die Apps sollten’s richten!

Klavier-Apps bringen dir Spielen auf eine einfache und verspielte Art bei, direkt auf deinem Smartphone oder Tablet
Klavier-Apps bringen dir Spielen auf eine einfache und verspielte Art bei, direkt auf deinem Smartphone oder Tablet
Screenshot: trusted.de
Quelle: yousician.com

Alle Lieder, die ich mir dafür ausgesucht habe, stammten aus unterschiedlichen Genres – hatten aber mehr oder weniger den gleichen Schwierigkeitsgrad, zwecks Vergleichbarkeit.

Außerdem habe ich mir in jedem Fall angeschaut, wie gut ich mit dem Aufbau der Apps zurechtgekommen bin, wie ich als Bildungsexpertin die Vermittlungsmethoden einschätzen würde und wie der Funktionsumfang der Apps ausfällt. Auch der Preis spielte natürlich eine Rolle bei der Bewertung.

Hier findest du nun alle meine Erfahrungen für die 5 Klavier-Apps übersichtlich gesammelt:

Vergleichstabelle

Anbieter
Yousician
Simply Piano
Flowkey
music2me
Skoove
Testurteil
sehr gut
1,3
Test
04/2024
sehr gut
1,5
Test
04/2024
sehr gut
1,5
Test
04/2024
gut
1,8
Test
04/2024
gut
2,0
Test
04/2024
Kundenbewertung
3
(2)
4.5
(26)
4.3
(12)
4.6
(21)
3.8
(19)
Tarif
Preis
19,99 € / monatlich 0,00 € / monatlich 0,00 € / monatlich 19,00 € / monatlich 0,00 € / monatlich
Keine Unterschiede vorhanden

Top-Features

Zielgruppe
Kinder
Erwachsene
Anfänger:innen
Fortgeschrittene
Kinder
Erwachsene
Anfänger:innen
Fortgeschrittene
Erwachsene
Anfänger:innen
Kinder
Erwachsene
Anfänger:innen
Fortgeschrittene
Kinder
Erwachsene
Anfänger:innen
Fortgeschrittene
Songs/Titel
900 5.000 8 300 400
Geräte & Apps
Android-App
iOS-App
Web-App (Browser/PC)
Android-App
iOS-App
Android-App
iOS-App
Web-App (Browser/PC)
Android-App
iOS-App
Web-App (Browser/PC)
Android-App
iOS-App
Noten-Download
Kostenlose Testphase
Keine Unterschiede vorhanden

Abo & Kosten

Währung
EUR EUR EUR EUR EUR
Zahlungsintervall
monatlich monatlich monatlich monatlich monatlich
Kostenlose Testphase
Dauer kostenlose Testphase
7 Tage
Keine Angaben verfügbar
Keine Angaben verfügbar
7 Tage
Keine Angaben verfügbar
Zahlungsmethoden
Kreditkarte
PayPal
Kreditkarte
PayPal
Kreditkarte
Lastschrift
PayPal
Keine Unterschiede vorhanden

Lernen

Anfänger-Kurse
Fortgeschrittenen-Kurse
Akkordübungen
Fingersatzübungen
Keine Unterschiede vorhanden

Spielen

Digitale Tastatur
Digitales Notenblatt
Wartemodus
Claudia Lindenlaub-Sauer
trusted-Expertin für EdTech & Digitale-Dienste
Im Wartemodus "wartet" die App darauf, dass du den richtigen Ton spielst, und lässt das Stück erst dann weiterlaufen. So kannst du dich voll darauf konzentrieren, die richtigen Tasten zu finden und anzuschlagen. Für Anfänger:innen, die ein neues Stück zum ersten Mal spielen, ist das eine gute Möglichkeit, die Tastengriffe zu lernen.
Paralleles Spielen
Claudia Lindenlaub-Sauer
trusted-Expertin für EdTech & Digitale-Dienste
Beim parallelen Spielen spielst du ein Stück in Echtzeit mit. Das bedeutet, die App "wartet" nicht auf dich, weist dich aber trotzdem ggf. noch auf Fehler hin (oder bricht den Song ab, wenn du dich zu oft hintereinander verspielst).
Keine Unterschiede vorhanden

Songs

Songs/Titel
900 5.000 8 300 400
Pop-Songs
Klassische Stücke
Jazz-Songs
Keine Unterschiede vorhanden

Geräte & Apps

Android-App
iOS-App
Web-App (Browser/PC)
MIDI-Kabel-Unterstützung
Claudia Lindenlaub-Sauer
trusted-Expertin für EdTech & Digitale-Dienste
Einige Apps lassen sich per MIDI-Kabel an E-Pianos bzw. Keyboards koppeln, um die gespielten Töne genauer erkennen zu können. Die Tonerkennung muss dann nicht mehr über das Mikrofon deines Smartphones oder Tablets erfolgen und ist schneller und genauer.
Keine Unterschiede vorhanden

Usability

Einstieg
Steuerung
Lernen/Spielen
Design
Keine Unterschiede vorhanden

Testsieger: trusted Empfehlungen

1

Yousician

3
1,3
Testnote
Sehr gut
  • Preis ab 9,99 €/Monat
  • Songs über 800
  • Zielgruppe Anfänger:innen, Kinder
  • Geräte/Plattform iOS, Android
  • Sprache Englisch

Lernen

Sehr gut (1,4)

Yousician möchte dir Klavierspielen beibringen, anstatt dich nur Stücke nachspielen zu lassen. Dafür setzt die App auf ein gamifiziertes Belohnungssystem, das lange motiviert. Yousician hat einen Lernpfad, in dem du von einfachen Noten mit der rechten Hand bis zu beidhändigen Stücken mehrere Schwierigkeitsgrade durchläuft. Die App vermittelt Musiktheorie und Klavierkenntnisse durch Workouts, Echtzeit-Feedback, Video- und Textinhalte. Außerdem gibt es eine Song-Bibliothek mit Stücken verschiedener Skill-Level.

Spielen

Sehr gut (1,0)

Bei Yousician spielst du nicht “von Blatt”, sondern die Noten werden dir als farbige Balken oder Punkte angezeigt. Triffst du den richtigen Ton, erkennt die App das per Mikrofon. Diverse Funktionen unterstützen dich beim Spielen; z.B. kannst du die Geschwindigkeit drosseln, Noten für eine Hand ein- oder ausblenden, Abschnitte beliebig oft wiederholen oder den Wartemodus aktivieren. Dann geht das Stück erst weiter, wenn du den richtigen Ton anschlägst. Ein integriertes Metronom hilft dir dabei, den Takt zu halten.

Songs

Gut (2,0)

Yousician bietet zum Testzeitpunkt 825 Songs und Stücke aus 12 Genres. Von Pop über Rock über Klassik, Country bis hin zu englischsprachigen Kinderliedern ist einiges dabei. Einen wirklichen Schwerpunkt setzt Yousician hier nicht, sondern versucht, eine möglichst große Bandbreite abzudecken und viele Geschmäcker abzuholen. Auffällig ist, dass es sich fast durch die Bank nicht um Originale, sondern um Cover-Versionen handelt.

Geräte & Apps

Sehr gut (1,0)

Die App steht für Geräte mit iOS- und Android-Betriebssystem zur Verfügung. Das Gerät deiner Wahl (Tablet oder Smartphone) kannst du auf verschiedene Arten mit deinem Klavier verbinden. Entweder du erlaubst die Mikrofon-Erkennung, sodass Yousician deine gespielten Noten mitschneiden kann; oder du verbindest moderne Keyboards per Bluetooth. Auch die Kopplung über eine digitale Schnittstelle per MIDI-Kabel ist möglich.

Usability

Sehr gut (1,4)

Yousician lässt sich an sich gut bedienen, allerdings könnte die App für meinen Geschmack etwas übersichtlicher sein. Es war anfangs ein wenig knifflig, mich in den vielen verschiedenen Reitern und Funktionen zurechtzufinden. Löblich ist allerdings, dass Yousician dir seine eigenen Features immer mal wieder in kleinen Tutorial-Videos zeigt und erklärt, sodass “learning by doing” kein Thema ist. Nach etwa einem Tag habe ich mich schon gut in der App zurechtgefunden.

Yousician ist eine der weltweit führenden Lernplattformen für Musik und Musikinstrumente. Neben der App “Piano” hat Yousician auch Lernapps für Instrumente wie Gitarre, Ukulele oder Bass und mit “Yousician Voice” sogar für Gesang. Gegründet wurde die App 2011. Für meinen Test habe ich mir 2 Songs ausgesucht, die ich damit lernen wollte: “I see Fire” von Ed Sheeran und “Halleluja” von Leonard Cohen. Wie weit ich gekommen bin, erfährst du hier:

Die Kurzfassung:

Yousician ist eine tolle App, um mit dem Klavier lernen zu starten oder alte Fähigkeiten wieder aufzubessern. Der spielerische und bunte Aufbau ist nicht jedermanns Sache; dafür können Gamification-Elemente wie Belohnungen oder Challenges lange motivieren. Kinder und diejenigen, die noch keine Noten lesen können, kommen mit Yousician gut durch den Einstieg. Fortgeschrittenen Spieler:innen würde ich die App aber nur bedingt empfehlen.

Welche Erfahrungen habe ich mit Yousician gemacht?

Obwohl Yousician am Anfang eher wie ein Kinderspiel aussieht, mag ich die App. Durch das Absolvieren der Kapitel wirst du langsam aber sicher ans beidhändige Spielen herangeführt und hast viele Aha-Erlebnisse und Belohnungsmomente. Yousician setzt auf Gamification: Für abgeschlossene Übungen kriegst du kleine Auszeichnungen. Das hält die Motivation hoch. Nur mit den teils schrecklichen Cover-Versionen bin ich nicht warm geworden.

Yousician war tatsächlich die erste App, die ich für meinen Test in der Hand hatte. Deswegen war ich beim Start noch ziemlich eingerostet. Wie sich zeigen sollte, hatte ich mir mit Yousician aber den perfekten Kandidaten für den Start ausgesucht.

Die App scheint tatsächlich auf absolute Anfänger:innen ausgelegt zu sein! Zumindest ist das mein Eindruck.

Die ersten Übungen des Lernpfades bringen dir erstmal die Noten der C-Dur-Tonleiter bei. Selbst die Notation an sich ist für Lerner:innen gedacht, die wenig bis keine Vorerfahrung haben. Deswegen werden die Noten nicht als Noten, sondern als farbige Balken dargestellt. Die Notation “fährt” beim Spielen quasi mit. Je länger der Balken, desto länger hältst du die Note.

Am Anfang deiner Lernreise werden Noten noch als farbige Balken angezeigt, was den Einstieg stark vereinfacht
Am Anfang deiner Lernreise werden Noten noch als farbige Balken angezeigt, was den Einstieg stark vereinfacht
Screenshot: trusted.de
Quelle: yousician.com

Das ist natürlich kein Muss! Wer schon Noten lesen kann, kann die Ansicht auch einfach wechseln und das “normale” Notenblatt anzeigen lassen.

Yousician erkennt die Noten und zeigt dir, ob du sie richtig gespielt hast. Machst du beim Spielen zu viele Fehler, musst du die Übung wiederholen. Ansonsten geht es weiter in die nächste Übung und immer so weiter.

Dabei glänzt die App mit wirklich sinnvollen Features! Durch die Wiederholungsfunktion kannst du Passagen, mit denen du Schwierigkeiten hast, markieren und immer wieder wiederholen. Super nützlich! Außerdem kannst du die Geschwindigkeit der Stücke drosseln, um langsamer mitzuspielen und dich an das Originaltempo heranzutasten.

Spielerisch und bunt ist nicht für jeden etwas; hilft aber gerade Einsteiger:innen und Kindern, die richtigen Noten zu spielen
Spielerisch und bunt ist nicht für jeden etwas; hilft aber gerade Einsteiger:innen und Kindern, die richtigen Noten zu spielen
Screenshot: trusted.de
Quelle: yousician.com

Das habe ich ganz viel gemacht; Stücke, die ich aus meiner Kinderzeit noch kannte, konnte ich so gut und effektiv auffrischen.

Mir gefällt auch die Art, wie Yousician dir die Fingerhaltung beibringt und – quasi nebenbei – ein bisschen Musiktheorie vermittelt. Dafür gibt es immer mal wieder kurze Lernvideos. Hier spielst du nicht selbst, sondern schaust den Profis (buchstäblich) auf die Finger.

Lernvideos von und mit Profis ergänzen die praktischen Übungen und vermitteln wichtige Basics wie Fingerhaltung und Co.
Lernvideos von und mit Profis ergänzen die praktischen Übungen und vermitteln wichtige Basics wie Fingerhaltung und Co.
Screenshot: trusted.de
Quelle: yousician.com

Nett! Aber natürlich kein Ersatz für eine echte Lehrkraft.

Gewöhnungsbedürftig fand und finde ich die Song-Auswahl von Yousician. Die ist erstens kleiner, als die der meisten Konkurrenten; und eben auch nicht immer gut. Gerade Einsteiger:innen dürfte es ja vor allem deswegen zu Klavierlern-Apps ziehen, wenn sie dort ihre Lieblingsstücke nachspielen können. Leider konnte mich Yousician an der Front nicht überzeugen.

Die Musikbibliothek von Yousician deckt viele Hits und Genres ab; die Stücke selbst konnten mich aber nicht abholen
Die Musikbibliothek von Yousician deckt viele Hits und Genres ab; die Stücke selbst konnten mich aber nicht abholen
Screenshot: trusted.de
Quelle: yousician.com

Das Problem: Die meisten Lieder sind aus Copyright-Gründen Cover-Versionen. Und die klingen manchmal wirklich schlimm! Die Yousician-Version von “I see Fire” von Ed Sheeran fand ich z.B. so grauenvoll, dass es mich beim Spielen permanent abgelenkt hat.

Schade um das schöne Stück! Schließlich habe ich es aufgegeben und mich ab dann nur noch auf meinen zweiten ausgewählten Song “Halleluja” konzentriert.

Ich finde es auch schade, dass Yousician kaum in die Tiefe geht. Die App hat den Anspruch, dir alle Aspekte des Klavierspielens in kürzester Zeit beizubringen. Das ist einfach zu viel, wodurch einiges unter den Tisch fällt.

Aufgefallen ist mir das beim Üben von Akkorden. Hier geht es im Lernpfad der App Schlag auf Schlag. Du lernst einen neuen Akkord, übst ihn einmal und zack; schon kommt der nächste. Mir ging das teilweise zu schnell. Du kannst zwar jede Lektion so oft wiederholen, wie du willst – ich hätte mir aber auch gewünscht, mehr Zeit mit den einzelnen Akkorden zu verbringen.

Dafür hätte Yousician mir zum Beispiel eine Auswahl an Songs geben können, in denen der Akkord auftaucht. So hätte ich gezielter üben können. Aber das ist vielleicht Jammern auf hohem Niveau.

Abschließend mein Fazit: Yousician ist eine durchdachte Lernapp, die vor allem Einsteiger:innen beim Klavierspielen unterstützt und die ersten Schritte so bunt und spielerisch wie möglich gestaltet. Das gelingt auch ziemlich gut! Ob ich mit der App nach den ersten Schritten weitermachen würde, weiß ich allerdings nicht.

Wer keine Noten lesen kann oder will, muss das bei Yousician nicht; wird dann aber auch nicht in der Lage sein, frei und ohne App vom Blatt zu spielen.

Um meine ausgewählten Songs zu lernen – bzw. den einen, den ich nicht grausam fand – war die App super hilfreich. Am Ende konnte ich nicht nur meine eingerosteten Finger wieder besser bewegen, sondern auch “Halleluja” gut und flüssig spielen. Ich konnte mit Yousician mein Spiel mit der linken Hand verbessern und der Wechsel zwischen dem C-, AM- und CM-Akkord klappt nun deutlich besser!

Toll für die Motivation: Nach jedem abgeschlossenen Level gibt es ein kleines Zertifikat als Belohnung
Toll für die Motivation: Nach jedem abgeschlossenen Level gibt es ein kleines Zertifikat als Belohnung
Screenshot: trusted.de
Quelle: yousician.com

Was macht Yousician im Vergleich mit anderen Klavier-Apps einzigartig?

Yousician ist im Vergleich mit der Konkurrenz besonders bunt und besonders einsteigerfreundlich. Aber auch technisch auf der Höhe der Zeit, wie die sehr gute Audio-Erkennung beweist. Kleine Lernspiele lockern die Übungen von Zeit zu Zeit ein wenig auf.

Yousician nutzt eine innovative Erkennungstechnologie für gespielte Töne. Das allein ist kein Alleinstellungsmerkmal; auch andere Apps hören dir beim Spielen zu und korrigieren bei falschen Noten. Bei Yousician funktionierte die Tonerkennung allerdings um einiges besser, als bei vielen Konkurrenten. Dort kommen die gespielten Noten vor allem bei schnellen Stücken oft falsch oder halt gar nicht an.

Yousician sorgt so für weniger Frustmomente und ein flüssigeres Lernerlebnis.

Zudem ist Yousician ein wenig verspielter, als andere Apps. Die klassischen Übungen werden ständig durch kleine Spiele aufgelockert. Hier zum Beispiel musste ich eine Tonfolge in 4 unterschiedlichen Geschwindigkeiten spielen und alle Stufen fehlerfrei überstehen. Für Anfänger:innen noch schwierig; aber Übung macht bekanntlich den Meister!

In kleinen Lernspielen wie hier sollst du bei Yousician deine Skills schulen
In kleinen Lernspielen wie hier sollst du bei Yousician deine Skills schulen
Screenshot: trusted.de
Quelle: yousician.com

Ein anderes Spiel schult dein Gehör, indem es dich Töne nur durch ihren Klang in die richtige Reihenfolge bringen lässt. Da stecken nette Einfälle drin!

Wem würde ich Yousician besonders empfehlen?

Anfänger:innen können mit Yousician erste Stücke erlernen und ein gewisses Gefühl für das Klavierspiel bekommen. Gerade die unterschiedlichen Darstellungsmöglichkeiten der Noten eignen sich für Anfänger:innen ideal zum Lernen.

Wer auf unterhaltsame Art Klavier lernen und gleichzeitig auch ein wenig in die Theorie reinschnuppern möchte, ist bei Yousician richtig. Hier lernst du die ersten Grundlagen und kannst darauf aufbauen.

Fortgeschrittene Spieler:innen können mit Yousician neue Stücke lernen und angestaubte Kenntnisse auffrischen – sofern du dich mit den teilweise schrägen Cover-Versionen anfreunden kannst. Spätestens ab dann würde ich dir allerdings zu einer weitergehenden App raten.

Übrigens: Wenn du selbst kein Piano oder Klavier hast, musst du dir nicht einmal extra eines besorgen. Bei Yousician lernst du bei Bedarf mit einem eingebauten Bildschirm-Keyboard direkt in der App via Touchscreen. Wie nützlich das allerdings ist, wenn du wirklich Klavier spielen lernen willst, ist fraglich.

Vorteile
  • Toll für Anfänger:innen geeignet
  • Mit oder ohne Notenlesen
  • Gut produzierte Lernvideos
  • Motivierende Spiele und Zertifikate
Nachteile
  • Gewöhnungsbedürftige Cover-Songs
  • Teilweise recht oberflächlich
Yousician
3
2

Simply Piano

4.5
1,5
Testnote
Sehr gut
  • Preis ab 11,24 €/Monat
  • Songs über 5.000
  • Zielgruppe Anfänger:innen, Kinder (ab 4 Jahren)
  • Geräte/Plattform iOS, Android
  • Sprache Deutsch, Englisch

Lernen

Sehr gut (1,4)

Der Lernprozess bei Simply Piano ist strukturiert und interaktiv. Die Lektionen bauen schrittweise aufeinander auf. Die App vermittelt grundlegende Musiktheorie, Notenlesen und Rhythmusgefühl. Neben interaktiven Übungen gibt es auch Videoinhalte und schriftliche Anleitungen. Der Fokus liegt auf einem umfassenden Verständnis des Klavierspiels. User können zwischen strukturiertem und freiem Üben wählen.

Spielen

Sehr gut (1,4)

Um in deinem eigenen Tempo zu üben, kannst du die Abspielgeschwindigkeit mithilfe eines Geschwindigkeitsreglers anpassen. Dank der Wiederholfunktion übst du schwierige Passagen gezielt. Ein integriertes Metronom hilft dir bei der Entwicklung deines Rhythmusgefühls. Du kannst sowohl die Hände einzeln, als auch beide Hände gleichzeitig trainieren. Der Wartemodus ermöglicht es dir, in deinem eigenen Tempo zu spielen und zu lernen.

Songs

Sehr gut (1,4)

Simply Piano setzt in der Songauswahl auf Variation. Bekannte und weniger bekannte Songs aus 12 Genres lassen sich hier nachspielen. Mit über 5.000 Songs ist die Songauswahl in Simply Piano mit die größte im aktuellen Test; wöchentlich kommen neue Lieder hinzu.

Geräte & Apps

Sehr gut (1,4)

Simply Piano lässt sich auf Geräte mit iOS- und Android-Betriebssystem herunterladen. Die App verwendet eine Tonerkennungstechnologie, um über das Mikrofon (oder alternativ per MIDI-Kabel) die gespielten Töne zu analysieren und Echtzeit-Feedback zu geben. Um alles aus Simply Piano herausholen zu können, benötigst du ein Klavier, ein E-Piano oder ein Keyboard mit mindestens 61 Tasten und 2 Pedalen. Das ist aber kein Muss.

Usability

Gut (2,0)

Simply Piano bot mir im Test einen recht einfachen Einstieg. Registrierung und Navigation durch die App gestalten sich unkompliziert, die Steuerung ist intuitiv. Die Menüs und Funktionen sind gut organisiert. Die App bietet sowohl visuelles als auch auditives Feedback. Benutzer:innen können eigene Lernwege wählen und so gezielt an bestehenden Schwächen arbeiten, oder einfach frei in der Songauswahl herumstöbern. Sobald diese einmal freigeschaltet ist, zumindest.

Welche Erfahrungen habe ich mit Simply Piano gemacht?

Ich mag Simply Piano wegen der riesigen Auswahl an Songs aus allen Genres und wegen der strukturierten und sinnvollen Lektionen. Allerdings hat mich die App auch einige Male ziemlich gegängelt und geärgert. Zugegeben; das lag daran, was ich damit vorhatte – nämlich Songs lernen – und Anfänger:innen werden meine Kritikpunkte wahrscheinlich gar nicht auffallen. Dass die App grundsätzlich gut ist, steht für mich außer Frage.

Bereits bei der Anmeldung in der App fiel mir direkt auf, wie gründlich Simply Piano zu Werke geht oder zu gehen scheint. Durch diverse Fragen versucht sie, ein möglichst individuelles Lernerlebnis zu generieren. So genau wollte keine andere App von mir wissen, wie und wo ich mein Vorwissen erlangt habe oder welche meine musikalischen Vorlieben sind.

Die App wollte außerdem wissen, was ich mit ihr erreichen wollte – also auf welches Ziel ich hinarbeiten wollte. Hier konnte ich unter anderem angeben, dass ich beidhändig fit werden und ausgewählte Lieder spielen wollte.

Am Anfang fragt Simply Piano deine Ziele und dein Skill-Level ab. Ob das Auswirkungen auf die Lernerfahrung hat?
Am Anfang fragt Simply Piano deine Ziele und dein Skill-Level ab. Ob das Auswirkungen auf die Lernerfahrung hat?
Screenshot: trusted.de
Quelle: join-piano.hellosimply.com

Bis hierhin fand ich die App schon einmal spannend! Dann folgte recht schnell eine kleine Ernüchterung.

Da ich ja (theoretisch) schon Klavier spielen kann und durch die Tests mit den anderen Apps wieder ein bisschen fitter war, wollte ich bei Simply Piano direkt in meine ersten Songs starten. Aber das war leichter gesagt, als getan. Einfach drauflos spielen ist bei Simply Piano nämlich nicht; stattdessen musst du erst eine gewisse Anzahl an Übungen absolvieren, bevor sich die Song-Bibliothek für dich öffnet.

Zwar kommen nach jeder Lerneinheit ein paar Songs auf deinem aktuellen Schwierigkeitsgrad dazu. Die komplette Bibliothek darfst du aber erst nach etlichen Stunden (!) fleißigen Übens durchsuchen. Das ist für Fortgeschrittene, die sich verbessern und/oder neue Songs lernen wollen, natürlich umständlich.

Die Musikbibliothek von Simply Piano wächst stetig. Je mehr Übungen du absolvierst, desto mehr Lieder kommen dazu.
Die Musikbibliothek von Simply Piano wächst stetig. Je mehr Übungen du absolvierst, desto mehr Lieder kommen dazu.
Screenshot: trusted.de
Quelle: join-piano.hellosimply.com

Also mal im Ernst; warum arbeite ich mich denn durch den anfänglichen Fragebogen, wenn Simply Piano es dann doch besser weiß? Ich hatte doch gesagt, ich will Songs lernen!

Aber gut; da ich meinen ursprünglichen Plan also nicht durchziehen konnte, habe ich mit den Übungen aus dem Kurs “Grundlagen II” begonnen.

Was mir an Simply Piano gefällt, ist die Einheitlichkeit. Die Kurse folgen immer dem gleichen Muster, haben aber verschiedene Schwerpunkte und sind unterschiedlich umfangreich. Willst du ein neues Kapitel starten, musst du immer erst das vorherige Teilkapitel abgeschlossen haben. So will die App sicherstellen, dass du das Gelernte festigst und möglichst viel lernst.

In “Grundlagen II” erweiterst du z.B. die Bandbreite deiner Noten bis zu einer vollen Oktave und optimierst deine Spieltechnik. Zur Einstimmung bietet dir Simply Piano verschiedene Erklärvideos mit vielen Tipps zu Fingerhaltung und Notenlesen. Auch gibt es spezielle Übungen für die Koordination beider Hände.

Beim Lernen setzt Simply Piano auf eine Kombination aus Video-Tutorials, Übungen und Herausforderungen. Im Grunde spielst du dabei ständig Noten auf dem Bildschirm nach; erst in deinem ganz eigenen Tempo, dann im Originaltempo des Stücks.

Am Ende folgt dann noch eine “Flashkarten-Übung”. Das kannst du dir als kleine Karteikarten wie beim Vokabeln lernen vorstellen. Nur dass du hier keine Wörter übersetzt, sondern eben die richtigen Töne ohne Hilfestellung spielst.

Hier ein kleiner Einblick in die Übungen bei Simply Piano. Hier musst du z.B. die angezeigten Töne frei nachspielen.
Hier ein kleiner Einblick in die Übungen bei Simply Piano. Hier musst du z.B. die angezeigten Töne frei nachspielen.
Screenshot: trusted.de
Quelle: join-piano.hellosimply.com

Hast du durch die Übungen genügend Punkte erspielt, folgt die nächste Lerneinheit.

Ich mag den Aufbau des Ganzen rückwirkend betrachtet ziemlich gerne; vor allem später, wenn sich der Lernpfad öffnet und dir mehr Entscheidungsmöglichkeiten bietet. Dann hast du zum Beispiel auch die Freiheit, dich in eine bestimmte Musikrichtung weiterzuentwickeln, zum Beispiel Klassik oder Jazz.

Die Lernreise in Simply Piano führt dich über verschiedene Pfade und Schwierigkeitsgrade
Die Lernreise in Simply Piano führt dich über verschiedene Pfade und Schwierigkeitsgrade
Screenshot: trusted.de
Quelle: join-piano.hellosimply.com

Das Ganze wirkt zwar auf den ersten Blick etwas unorganisiert; wenn dir eine gewisse Freiheit beim Lernen wichtig ist oder du je nach Lust und Laune etwas spielen willst, ist Simply Piano aber gut geeignet. Zumindest, sobald du dich zu diesem Punkt durchgekämpft hast.

Anders als Yousicianbringt dir die App die Noten auch von Anfang an als Noten bei. Nicht als farbige Balken. Das finde ich persönlich sinnvoller, weil du es dann gleich von Anfang an richtig lernst. Aber klar; für absolute Einsteiger:innen kann das Notenlesen am Anfang ein Hemmnis sein.

Die App erkennt meine gespielten Töne und korrigiert mich, wenn ich falsch spiele
Die App erkennt meine gespielten Töne und korrigiert mich, wenn ich falsch spiele
Screenshot: trusted.de
Quelle: join-piano.hellosimply.com

Genau wie Yousician bietet aber auch Simply Piano nützliche Hilfsmittel, die dich beim Spielen unterstützen, wie eine Wiederholungsfunktion, ein Metronom oder den “Wartemodus”, in dem der Song erst weitergeht, wenn du die richtige Note getroffen hast.

Auffällig: Im Gegensatz zu Apps wie Flowkey ist Simply Piano ziemlich streng, was den Takt angeht. In den Übungen hast du nur wenig Spielraum für Fehler und wenn du eine Note nicht im exakten Takt triffst, gibt es keine Punkte. Das könnte für Einsteiger:innen zu strikt sein; dafür lernen sie aber auch korrektes Zählen und Anschlagen.

Simply Piano schult gezielt deine Handkoordination und das beidhändige Spielen
Simply Piano schult gezielt deine Handkoordination und das beidhändige Spielen
Screenshot: trusted.de
Quelle: join-piano.hellosimply.com

Nachdem ich dann (endlich!) die vollständige Musikbibliothek freigespielt hatte, konnte ich mich an meinen Song setzen. “Let it go” klingt (ohne Gesang) ein wenig ungewohnt; aber nachdem ich eine Weile darauf herumgeklimpert hatte, war schon gut erkennbar, um welchen Song es sich handelt. Nach ein paar Stunden des Übens mit Simply Piano klappte der Song dann schon wie am Schnürchen.

Da Simply Piano auch innerhalb der Songs stets didaktisch bleibt, sind die Lieder noch einmal in verschiedene Teile gesplittet. Strophe, Pre-Refrain, Refrain 1 und 2, etc. Sinnvoll, um neue Songs Stück für Stück zu trainieren; du kannst dich aber natürlich auch direkt an den vollständigen Song wagen!

Auch wenn ich nicht alle vorherigen Level abgeschlossen hatte, so konnte ich den Disney-Song passabel spielen
Auch wenn ich nicht alle vorherigen Level abgeschlossen hatte, so konnte ich den Disney-Song passabel spielen
Screenshot: trusted.de
Quelle: join-piano.hellosimply.com

Was macht Simply Piano im Vergleich mit anderen Klavier-Apps einzigartig?

In Sachen Songauswahl ist Simply Piano deutlicher Spitzenreiter unter meinen getesteten Apps. Mit über 5.000 Liedern in der Premium-Version stellt die App die Konkurrenz komplett in den Schatten; zusätzlich wird die Song-Bibliothek regelmäßig erweitert. So wird die App auch für Fortgeschrittene Spieler:innen nicht langweilig!

Die Bibliothek ist nach Lektionen und Schwierigkeitsgraden geordnet und du kannst gezielt nach Songs oder Künstler:innen suchen. Hier ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei; von Pop-Songs (mit und ohne Gesang) über viele verschiedene klassische Stücke bis hin zu Jazz. Dafür hat Simply Piano ein besonderes Faible.

Nett: In den Lektionen sind die Genres bunt gemischt, sodass du von allem ein bisschen was mitbekommst. In einer meiner Lektionen folgte auf “Sugar” von Maroon 5 z.B. die “Musette” von Bach.

Die verschiedenen Kapitel haben unterschiedliche Schwerpunkte, sind aber immer gleich aufgebaut. Die Songauswahl ist sehr divers.
Die verschiedenen Kapitel haben unterschiedliche Schwerpunkte, sind aber immer gleich aufgebaut. Die Songauswahl ist sehr divers.
Screenshot: trusted.de
Quelle: join-piano.hellosimply.com

Was ich bislang auf diese Weise auch bei keiner anderen App gesehen hatte, waren die 5-Minuten-Übungen. Das sind kurze, tägliche Lektionen, um das Gelernte zu festigen. Perfekt für alle, die nicht jeden Tag mehrere Stunden üben können, aber trotzdem eine kurze Wiederholung einschieben wollen.

Wem würde ich Simply Piano besonders empfehlen?

Ich würde Simply Piano gerne für Anfänger:innen und Fortgeschrittene gleichermaßen empfehlen. Denn auch, wenn du schon Vorerfahrung hast, kannst du in der Song-Bibliothek deine Fertigkeiten erweitern. Der höchste Schwierigkeitsgrad der App ist ziemlich knackig und wird dich lange beschäftigt halten. Gerade der Start ist aber eher auf Spieler:innen ohne Vorerfahrung zugeschnitten und dürfte Fortgeschrittene eher unterfordern.

Vor diesem Hintergrund verstehe ich auch nicht, warum Simply Piano bei der Registrierung ein solches Fass darüber aufmacht, wie viel ich schon weiß und was ich mit der App erreichen will. Dass sich das auf meinen Lernpfad ausgewirkt hätte, habe ich nicht mitbekommen. Schade; Potenzial verspielt.

Trotzdem: Für Kinder ab 4 Jahren, Jugendliche und junge Erwachsene ohne große Vorerfahrung ist die App super! Auch dank des gefälligen und comichaften Looks.

Was ich als Mama musizierender Kinder ziemlich cool finde, ist das Familienkonto. Neben dem Einzelabo kannst du auch einen “Family Plan” einrichten und dafür bis zu 5 Konten für Familienmitglieder anmelden. Familien, Pärchen oder WGs, die gemeinsam musizieren und lernen wollen, kann ich Simply Piano daher besonders ans Herz legen.

Bei Simply Piano kannst du sogar ein Familienkonto erstellen
Bei Simply Piano kannst du sogar ein Familienkonto erstellen
Screenshot: trusted.de
Quelle: join-piano.hellosimply.com
Vorteile
  • Riesengroße Song-Auswahl
  • Flexibles Familienkonto
  • Viele Kurse (z.B. Klassik, Jazz, etc.)
  • Tägliche 5-Minuten-Übungen
Nachteile
  • Nervig für Fortgeschrittene
  • Teilweise strenge Punktevergabe
Simply Piano
4.5
3

Flowkey

4.3
1,5
Testnote
Sehr gut
  • Preis ab 9,99 €/Monat
  • Songs über 1.500
  • Zielgruppe Anfänger:innen und Fortgeschrittene
  • Geräte/Plattform iOS, Android, PC/Laptop
  • Sprache Deutsch

Lernen

Befriedigend (2,7)

Flowkey bietet Klavierunterricht für Anfänger:innen und Fortgeschrittene. Du kannst gezielt an Songs üben oder Klavier von Grund auf lernen. Dank des systematischen Aufbaus steigerst du dich Stück für Stück von einfachen Noten bis hin zu komplizierten Akkorden. Die Lektionen sind interaktiv und werden von kurzen Erklär- und Übungsvideos ergänzt. Der Lernbereich ist sehr übersichtlich, sodass du nicht von zu vielen Funktionen erschlagen wirst.

Spielen

Sehr gut (1,4)

Flowkey unterstützt dich beim Spielen durch verschiedene Funktionen. Insgesamt stehen dir 3 Spielmodi zur Verfügung: “Standard” (Musik und Noten laufen zusammen), “Warte” (Video pausiert, bis die korrekte Note gespielt wurde) und “Zeitlupe” (Tempo auf 50 oder 70 %). Abschnitte, die dir schwerfallen, kannst du “loopen”. Zudem lassen sich die Noten für rechte und/oder linke Hand unabhängig voneinander trainieren.

Songs

Sehr gut (1,4)

Flowkey bietet über 1.500 Songs aus 19 Genres, von romantischen Liedern bis zu R&B-Klassikern, mit Filtern für verschiedene Schwierigkeitsgrade. Nicht die größte Auswahl im Test, aber auch lange keine kleine. Die Auswahl umfasst verschiedene Stufen und auf bereits gespielte Stücke hast du in der App jederzeit unter “Meine Songs” Zugriff. Regelmäßig kommen neue Lieder hinzu; darunter auch saisonale Stücke.

Geräte & Apps

Sehr gut (1,0)

Du kannst Flowkey auf Tablets und Smartphones mit iOS- und Android-Betriebssystem sowie auf dem Laptop oder dem PC nutzen. Der Funktionsumfang der App ist auf allen Geräten der gleiche; dein Lernstand wird zwischen den Geräten synchronisiert.

Usability

Sehr gut (1,0)

Flowkey bietet eine sehr angenehme Usability, die kaum Einarbeitungszeit erfordert. Die App ist übersichtlich in die einzelnen Lernmöglichkeiten eingeteilt und die Steuerung ist relativ intuitiv, sodass die meisten User damit zurechtkommen dürften. Mitunter treten aber auch kleine technische Probleme auf, die meistens die Tonerkennung betreffen. Einige User berichten auch davon, dass die App gelegentlich “stottert”. Insgesamt war die Erfahrung in meinem Test aber gut.

Flowkey ist eine deutsche Klavier-App aus Berlin, die du vielleicht schon aus der Kultsendung “Die Höhle der Löwen” kennst. Dort stellten die Entwickler:innen die App im Jahr 2015 vor, wodurch die Abo-Zahlen in die Höhe schossen. Außerdem arbeitet Flowkey mit größeren YouTube-Kanälen zusammen, wie Peter PlutaX. Ich wollte mit der App den Song “Bella Ciao” lernen. Wie gut das geklappt hat, erfährst du hier:

Die Kurzfassung:

Flowkey will dir das Klavierspielen nicht von der Pike auf beibringen, sondern bestehende Fertigkeiten verfeinern und verbessern. Die App ist auf Erwachsene ausgelegt, die regelmäßig neue Songs und Stücke üben und ihre Kenntnisse feinschleifen wollen. Dabei bleiben wichtige Lerninhalte für Einsteiger:innen ein wenig auf der Strecke. Dafür überzeugt Flowkey mit einer großen Auswahl an Songs und Filmmusik, die ich toll finde!

Welche Erfahrungen habe ich mit Flowkey gemacht?

Flowkey war in meinem Test die App, die am besten auf meine Bedürfnisse und mein Lernlevel zugeschnitten war. Ich sehe aber auch, dass die App nicht für alle geeignet ist und mindestens Grundlagenwissen voraussetzt. Ich jedenfalls hatte sehr viel Spaß mit Flowkey; auch und gerade weil sie nicht so kindgerecht aufgebaut ist, wie die Konkurrenz.

Anders als Apps wie Yousician und Simply Piano setzt das deutsche Pendant nämlich nicht auf ellenlange Lernwege, sondern auf das freie Üben von Songs. Das Erste, was du beim Öffnen der App siehst, ist die Song-Bibliothek. Die steht dir gleich von Anfang an offen und du kannst jeden verfügbaren Song in jeder Schwierigkeitsstufe aussuchen und sofort spielen.

Verkaufsargument von Flowkey ist die große Musikbibliothek, die du von Anfang an erforschen kannst
Verkaufsargument von Flowkey ist die große Musikbibliothek, die du von Anfang an erforschen kannst
Screenshot: trusted.de
Quelle: flowkey.com

Versteh’ mich nicht falsch; auch Flowkey hat den Anspruch, dir Klavierspielen beizubringen und bestehende Kenntnisse zu vertiefen.

Denn strukturierte Kurse und Übungen gibt es durchaus! Sie sind nur nicht so prominent, wie bei der Konkurrenz. Und anders als bei Simply Piano auch keine Voraussetzung, um Zugriff zu den Songs zu haben, was ich schonmal stark finde. Flowkey ist also auch für Leute interessant, die die App als Alternative zu teuren Notenbüchern nutzen wollen.

Die Kurse bei Flowkey sind weniger prominent, als bei der Konkurrenz und auch nicht so umfangreich. Es geht eher um das freie Spiel.
Die Kurse bei Flowkey sind weniger prominent, als bei der Konkurrenz und auch nicht so umfangreich. Es geht eher um das freie Spiel.
Screenshot: trusted.de
Quelle: flowkey.com

Ansonsten heißt es bei Flowkey: Learning by doing. Drei Kurse für Anfänger:innen gibt es, die dich vom einhändigen bis zum “erweiterten” Spielen bringen sollen. Ab dann bist du laut Flowkey auf Fortgeschrittenen-Niveau. Und ein wenig auf dich allein’ gestellt.

Das sind alle Kurse, die Flowkey für meinen Test zu bieten hatte
Das sind alle Kurse, die Flowkey für meinen Test zu bieten hatte
Screenshot: trusted.de
Quelle: flowkey.com

Du kannst dich zwar mit den weiteren Kursen in Spezialthemen einfuchsen, wie Dur- und Moll-Arpeggios oder freie Improvisation. Aber der wirkliche Sinn und Zweck von Flowkey ist es, dir die wichtigsten Grundlagen einzutrichtern und dich dann auf die Song-Bibliothek loszulassen.

Die ist mit rund 1.500 Songs schon recht umfangreich und besteht aus vielen Genres. Für mich eine tolle Sache: Neben Standards wie “Pop-Hits”, “Romantisch”, “R&B” oder “Evergreens” steht auch Film- und Videospielmusik im Fokus; darunter einige meiner Lieblingsstücke aus tollen Filmen wie “Die fabelhafte Welt der Amélie”.

Was mir gut gefällt: Die Übungen bei Flowkey sind nicht so abstrakt, wie teilweise bei Yousician. Du lernst nicht in einem Vakuum, sondern so gut wie immer an einem spezifischen Song. Den spielt die App dir erst einmal vor, sodass du ein Gefühl für die Fingerhaltung bekommst.

Videos der Fingerhaltung und Notenblatt sollen dir helfen, jeden Song selbstständig zu meistern
Videos der Fingerhaltung und Notenblatt sollen dir helfen, jeden Song selbstständig zu meistern
Screenshot: trusted.de
Quelle: flowkey.com

Wenn du nach deinen Übungen direkt in einen Song starten willst, zeigt dir Flowkey netterweise unter den Lernvideos genau die Stücke an, die du mit deinem aktuellen Level spielen kannst oder können solltest. So findest du immer etwas zu tun.

Dann kommt oft noch ein kleines Lernvideo mit theoretischem Wissen. Mir brachte die App zum Beispiel den Fingeruntersatz bei. Das bedeutet, dass du den Daumen unter den Fingern durchziehst, wenn du eine höhere oder tiefere Note spielst und mehrere Tasten mit einer Hand anschlägst. Schön: Die Videos sind verständlich und nicht zu lang, sodass die Praxis nicht zu kurz kommt.

Lernvideos bringen dir Theorie und wichtige Basics bei
Lernvideos bringen dir Theorie und wichtige Basics bei
Screenshot: trusted.de
Quelle: flowkey.com

Ein wenig mehr Theorie hätte der App allerdings auch ganz gutgetan, was sich unter anderem beim Notenlesen zeigt.

Anders als Yousician gibt es in Flowkey keinen “Anfänger-Modus” mit farbigen Balken statt Noten; was ich prinzipiell gut finde! Das setzt aber voraus, dass du schon ein wenig Notenlesen kannst, wenn du mit Flowkey starten willst. Zwar geht die App im Einsteigerkurs auf Tasten und Töne ein; die Notation an sich wird im Vergleich aber eher stiefmütterlich behandelt.

Auf der Habenseite steht, dass Flowkey alle wichtigen Features im Gepäck hat, die ich schon aus anderen modernen Klavierapps kannte:

Es gibt einen Wartemodus, in dem das Stück erst weitergeht, wenn der richtige Ton erkannt wurde. Eine Loop-Funktion, um schwierige Passagen zu wiederholen und gezielt zu üben. Einen Tempo-Regler, um Stücke um 25 oder 50 % langsamer abzuspielen. Und ein Feature, um die linke oder rechte Hand auszublenden und sich beim Lernen auf eine Hand zu konzentrieren.

Ich übe immer erst die Hände getrennt und wenn ich sicher bin, dann kommt das gemeinsame Spiel
Ich übe immer erst die Hände getrennt und wenn ich sicher bin, dann kommt das gemeinsame Spiel
Screenshot: trusted.de
Quelle: flowkey.com

Dank des systematischen Aufbaus von Flowkey kam ich gut ins Spielen und konnte schon nach wenigen Auflockerungsübungen mit meinem Song starten. “Bella Ciao” auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad gelang mir nach rund 3 Stunden flüssig und gut. Fein!

Aufgefallen ist mir dabei nur, dass Flowkey ab und an Probleme mit der Tonerkennung per Mikrofon hat. Gerade bei Akkorden oder wenn ich mit rechts und links gleichzeitig gespielt habe, hat die App die Töne manchmal einfach nicht als richtig erkannt. In anderen Stücken erkannte die App Noten, die ich gar nicht gespielt hatte.

So etwas nervt natürlich und reißt aus dem Lernfluss, wenn man die richtigen Töne erst vier oder fünfmal anschlagen muss, bis Flowkey es auch mitbekommt. Das mag ggf. auch an meinem Instrument liegen; in anderen Apps hatte ich damit aber weniger Probleme.

Mein Verdikt: Flowkey ist vielleicht nicht so sehr für blutige Anfänger:innen; für Leute wie mich mit ein wenig Vorerfahrung dürfte es aber eine der besten App auf dem Markt sein. Sie bietet viele Freiheiten, eine große Song-Auswahl und viel Potenzial, das eigene Spiel zu verbessern und zu verfeinern. Auch dank der zugeschnittenen Kursinhalte und Songs, die sich am aktuellen Skill-Level orientieren.

Was macht Flowkey im Vergleich mit anderen Klavier-Apps einzigartig?

Flowkey erfindet das Rad nicht neu, hebt sich im Vergleich zu anderen Apps aber durch einen stärkeren Fokus auf das freie Spielen von Songs ab. Obwohl auch das Kurs-Angebot umfangreich ist, steht das Lernen neuer Stücke im Vordergrund, was sich auch am Aufbau der App zeigt. Die gesamte Song-Bibliothek mit allen vier Schwierigkeitsstufen steht von Anfang an zur Verfügung, sodass Fortgeschrittene und Profis viel Futter bekommen.

Die Song- und Genreauswahl ist nicht so groß, wie z.B. bei Simply Piano, aber immerhin noch sehr vielfältig. Songs stehen in drei Schwierigkeitsgraden zur Verfügung; “grün” für Anfänger:innen, “gelb” für Fortgeschrittene und “rot” für Expert:innen und “lila” für Profis. Viele Stücke gibt es in allen Schwierigkeitsgraden; einige dagegen nur für Anfänger:innen oder nur für Profis.

Was mir super gefällt: Du kannst die Song-Bibliothek nicht nur nach Genres filtern, sondern auch nach Stimmungen – z.B. melancholisch, romantisch, glücklich – und so für jede Gefühlslage und Tagesform ein Stück für dich finden. Songs, die du einmal gespielt hast, landen automatisch in der Liste “Meine Songs”, wo du sie immer schnell wiederfindest.

Auch, wenn meine Bibliothek noch ein bisschen mager ist; mir gefällt das Feature gut, denn so finde ich meine Songs in der großen Auswahl immer wieder
Auch, wenn meine Bibliothek noch ein bisschen mager ist; mir gefällt das Feature gut, denn so finde ich meine Songs in der großen Auswahl immer wieder
Screenshot: trusted.de
Quelle: flowkey.com

Wem würde ich Flowkey besonders empfehlen?

Spieler:innen mit Grundlagenwissen (Notenlesen, Fingersatz, etc.) und Fortgeschrittene kommen mit Flowkey sofort zurecht und können von ihrem individuellen Punkt aus ihren Lernpfad starten. Leute, die schon gut spielen können, nutzen Flowkey als Quelle für neue Stücke und können diese gezielt lernen und in drei Schwierigkeitsstufen verbessern. Wer zum ersten Mal in die Tasten haut, ist bei Yousician oder Simply Piano besser aufgehoben.

Wegen der großen Bandbreite an Genres und Stimmungen kommen sowohl Fans klassischer Musik, als auch Pop-Fans auf ihre Kosten.

Besonders auch Filmmusik-Liebhaber:innen werden mit Flowkey ihre Freude haben; hier ist die Auswahl im Test mit eine der besten und größten.

Zwar gibt es auch einige Kinderlieder wie “Old McDonal had a farm”, “Ich geh’ mit meiner Laterne” oder “1, 2, 3, im Sauseschritt”. Für Kinder würde ich Flowkey allerdings nicht empfehlen, mit oder ohne Grundlagenwissen. Dafür ist die App auch zu nüchtern, zu erwachsen und zu wenig spielerisch. Auch hier sind die eher “cartoonigen” Konkurrenten wie Simply Piano oder Yousician besser geeignet.

Vorteile
  • Für Spieler:innen mit Vorerfahrung
  • Viele Songs in vier Skill-Leveln
  • Praktisch und “learning by doing”
Nachteile
  • Wenig konkrete Lerninhalte
  • Teilweise fehlerhafte Tonerkennung
Flowkey
4.3
4

music2me

4.6
1,8
Testnote
Gut
  • Preis ab 16,58 €/Monat
  • Songs über 300
  • Zielgruppe Anfänger:innen und Fortgeschrittene
  • Geräte/Plattform iOS, Android, PC/Laptop
  • Sprache Deutsch, Englisch

music2me ist eine deutsche Musik-App und seit 2011 auf dem Markt. In der App lernst du nicht nur Klavier, sondern auf Wunsch auch Gitarre und/oder Schlagzeug. Der Hersteller kommt aus Aschaffenburg und arbeitet mit verschiedenen Musikhäusern, z.B. dem Musikhaus Thomann, zusammen. Mittlerweile hat sich die App zu einer der führenden Lernapps für Klavier auf dem Markt gemausert. Grund genug, einen Blick zu riskieren!

Die Kurzfassung:

music2me ist sehr didaktisch aufbereitet und damit quasi das genaue Gegenteil von Flowkey. Ein anderer Ansatz, aber nicht unbedingt falsch. Wenn du noch ganz am Anfang stehst, paukst du mit music2me die Grundlagen; anhand von klassischen Stücken, aber auch mit viel Blues und Jazz. Nachholbedarf gibt es in Sachen Tonerkennung; die fehlt in music2me nämlich noch, wenn du kein MIDI-Kabel oder Bluetooth-Keyboard hast.

Welche Erfahrungen habe ich mit music2me gemacht?

music2me ist – wie eine User-Bewertung treffend beschreibt – eine Art verfilmtes Klavierlehrbuch. Der Kurs ist didaktisch aus aufeinander aufbauenden Modulen gestaltet, die dir von den Grundlagen bis zur Berufsvorbereitung (!) alle wichtigen Kenntnisse vermitteln. Da ist sehr viel Theorie dabei und ab und zu wird es auch trocken – dank der sehr schön produzierten Lernvideos und regelmäßigen Live-Streams bleibt es aber kurzweilig.

Unter den von mir getesteten Apps ist music2me das Urgestein, mit fast 15 Jahren auf dem Buckel. Ebenso lang ist auch der federführende Klavierlehrer Yacine Khorchi schon als professioneller Pianist tätig. Du siehst schon: Der Anspruch von music2me ist der, eine didaktisch fundierte Klavierausbildung per App zu bieten. Entsprechend ist der Kurs auch aufbereitet.

Die Lernerfahrung mit music2me ist sehr strukturiert und wirkt schon auf den ersten Blick professioneller, als bei vielen Konkurrenten
Die Lernerfahrung mit music2me ist sehr strukturiert und wirkt schon auf den ersten Blick professioneller, als bei vielen Konkurrenten
Screenshot: trusted.de
Quelle: music2me.com

Die Lerneinheiten sind immer gleich aufgebaut: Eine Lektion besteht aus mehreren Lernvideos, in denen du sowohl die Klaviertastatur und die Fingerhaltung der Profis, als auch die mitlaufende Notenzeile siehst.

In den Tutorial-Videos und Übungen kannst du den Profis buchstäblich auf die Finger gucken
In den Tutorial-Videos und Übungen kannst du den Profis buchstäblich auf die Finger gucken
Screenshot: trusted.de
Quelle: music2me.com

Durch Nachahmen und Üben spielst du die Stücke nach, bis du sie beherrschst. Zwischendrin gibt es dann immer wieder auch theoretische Videos, die sich mit Notenlesen, Fingersatz, Sitzposition oder Haltung auseinandersetzen.

Solche Basics fehlen in vielen anderen Apps oft; music2me wirkt hier definitiv professioneller, aber eben auch theoretischer und langatmiger.

In deinem persönlichen Dashboard siehst du immer deine aktuellen Lektionen. Zusätzlich macht music2me auch immer wieder Vorschläge zu Lektionen und Übungen, die zu deinem Lernstand passen. Mir gefallen diese Hinweise sehr gut; ich konnte damit zum Beispiel die Dur- und Moll-Tonleitern wiederholen oder mich an Fingerübungen versuchen und mich so ein bisschen warmspielen.

Im Dashboard von music2me findest du deine nächsten Lektionen und behältst immer den Überblick. Schön!
Im Dashboard von music2me findest du deine nächsten Lektionen und behältst immer den Überblick. Schön!
Screenshot: trusted.de
Quelle: music2me.com

Die Songauswahl in music2me ist dagegen nicht der Rede wert. Nur 300 Stücke stehen zur Verfügung und gerade für Anfänger:innen ist hier kaum etwas Spannendes dabei. Die Einsteigerkapitel bestehen aus Stücken wie “Hänschen klein”, “Mary had a little lamb” oder “Bruder Jakob”. Alter Hut!

Erst, wenn du die Grundlagen mal auf der Platte hast, wird es hier aufregender. Dann kommen z.B. Stücke aus der Oper “Carmen” – mit denen du beidhändiges Spielen trainierst – und eine ganze Menge an Blues- und Jazz-Stücken dazu.

Gehen dir die Stücke zu schnell, kannst du die Abspielgeschwindigkeit in mehreren Stufen drosseln und dich so herantasten. Da dabei immer auch das jeweilige Video verlangsamt wird und die Profis dann quasi in “Zeitlupe” spielen, sieht das ein bisschen gewöhnungsbedürftig aus. Nützlich ist es trotzdem! Genau wie die Möglichkeit, schwierige Stellen im Stück zu wiederholen. Solche Features gibt es auch in anderen modernen Apps.

music2me vermittelt nicht nur praktische Grundlagen, sondern geht auch stark auf die Theorie ein. Perfekt für alle, die tief einsteigen wollen.
music2me vermittelt nicht nur praktische Grundlagen, sondern geht auch stark auf die Theorie ein. Perfekt für alle, die tief einsteigen wollen.
Screenshot: trusted.de
Quelle: music2me.com

Was music2me dagegen im Vergleich mit Yousician und Co. noch fehlt, sind ein Wartemodus und eine saubere Tonerkennung per Mikrofon. Tonerkennung gibt es zwar; zu meinem Testzeitpunkt aber nur via Bluetooth oder MIDI-Kabel. music2me setzt also ein gewisses Equipment voraus, wenn du Live-Feedback aus der App bekommen willst. Schade!

Cool finde ich dagegen das digitale Metronom und die Backing-Tracks mit Begleitmusik. Die kannst du optional in den Übungen aktivieren und so quasi mit der Band (bzw. dem Orchester) zusammen spielen.

Egal ob Metronom oder Begleitmusik, music2me bietet dir fürs Spielen deiner Lieder viele unterstützende Features
Egal ob Metronom oder Begleitmusik, music2me bietet dir fürs Spielen deiner Lieder viele unterstützende Features
Screenshot: trusted.de
Quelle: music2me.com

Zurück zu meiner Erfahrung: Um music2me zu testen, wollte ich die Titelmelodie von “3 Haselnüsse für Aschenbrödel” spielen können. Ja, das ist ein bisschen willkürlich. Aber bei nur 300 Songs fällt es halt weniger leicht, etwas zum Spielen zu finden!

Mein Fazit zu music2me: Ich habe nicht nur das Stück gelernt – was mich einige Stunden am Klavier gekostet hat – sondern konnte durch die Lernvideos auch meine Fingerhaltung festigen und bin jetzt insgesamt schneller im Greifen. Meine Lernkurve war nicht so steil, wie bei den Konkurrenten; und ich habe viel mehr Zeit mit Theorie verbracht, als dort. Insgesamt gefällt mir die App aber ganz gut.

Nur die fehlende Tonerkennung mit Feedback stört mich massiv! Hier könnte (und sollte) music2me sich eine Scheibe von der bunteren Konkurrenz abschneiden!

Was macht music2me im Vergleich mit anderen Klavier-Apps einzigartig?

music2me hebt das Klavier lernen per App auf ein neues Level an Professionalität und didaktischem Anspruch. Es gibt nicht nur Lernvideos und Tutorials, sondern in regelmäßigen Abständen auch Streams mit Live-Unterricht. Dabei setzt music2me den Schwerpunkt klar erkennbar auch auf Theorie, Musikgeschichte und Background-Wissen – nicht nur auf das spaßige Spielen. Das ist für einige ideal! Andere könnten es teilweise zu trocken finden.

Kommen wir gleich zum ersten Alleinstellungsmerkmal: Den Live-Classes.

music2me ist nämlich nicht nur eine App, sondern mehr eine Online-Musikschule. Zusätzlich zu den Lernvideos “on demand” gibt es ständig auch Live-Streams von und mit dem Klavierlehrer Yacine Khorchi. Hier wird nicht nur geübt und an deinen Fertigkeiten gearbeitet; du kannst auch Rückfragen stellen und spezifische Probleme behandeln. Damit kommt music2me dem “klassischen” Klavierlernen mit Lehrkraft noch am nächsten.

Die Live-Kurse im Stream sind toll, wenn du dir Feedback von echten Profis abholen willst!
Die Live-Kurse im Stream sind toll, wenn du dir Feedback von echten Profis abholen willst!
Screenshot: trusted.de
Quelle: music2me.com

Das wird durch den Live-Chat unterstrichen, auf den du in der App permanent Zugriff hast. Hier kannst du technische Fragen stellen, die die App betreffen – aber auch mit inhaltlichen Fragen an das Team herantreten. Cool!

Dazu gibt es viele Hinweise auf die korrekte Sitzposition und die Haltung, was ich bisher bei den anderen Apps nicht in der Form gesehen habe. Zwar geht z.B. auch Yousician ein wenig auf solche Themen ein – aber nicht annähernd im gleichen Umfang.

Für mich persönlich ein absolutes Plus: Du darfst dir alle Stücke aus music2me als Notenblatt per PDF herunterladen, abspeichern und ausdrucken. Bei der Konkurrenz bist du immer auf die jeweilige App angewiesen, um deine Stücke zu lernen. Kündigst du dein Abo, geht auch deine Musikbibliothek flöten. Nicht so bei music2me.

Super: Ich darf mir meine Songs nicht nur in der App angucken, sondern auch als Notenblatt herunterladen
Super: Ich darf mir meine Songs nicht nur in der App angucken, sondern auch als Notenblatt herunterladen
Screenshot: trusted.de
Quelle: music2me.com

Wenn du (wie ich) lieber vom Blatt spielst, anstatt mit den Apps, ist das ein toller Bonus!

Wem würde ich music2me besonders empfehlen?

music2me würde ich allen empfehlen, die einen möglichst klassischen, gleichzeitig aber auch flexiblen Klavierkurs suchen. music2me ist höchst professionell, deckt alle Grundlagen ab und trimmt Semi-Profis sogar mit Kursen für die Vorbereitung auf den Beruf als professionelle Pianist:innen. Entsprechend hochwertig und didaktisch sind Kurse und Live-Streams aufgebaut. Wer “nur ein bisschen klimpern” will, ist hier definitiv falsch.

Wer es dagegen ernst meint mit dem Projekt “Klavier lernen”, wird mit music2me glücklich. Es gibt 13 Klavierkurse, von den einfachsten Grundlagen bis zu komplizierten und langen Stücken. Darunter sind auch 7 spezielle Song-Kurse unterschiedlicher Genres.

Anfänger:innen, Wiedereinsteiger:innen und Fortgeschrittene sind bei musice2me gut aufgehoben, solange sie einen gewissen Anspruch an sich selbst und an ihren Kurs haben. Wenn nicht, dann ist das nicht schlimm – dann sind aber die eher spielerischen Kurse wie Yousician oder Simply Piano besser geeignet. Wer vor allem Songs spielen will, geht dagegen zu Flowkey.

Kinder können mit music2me ab 6 Jahren starten – sollten aber idealerweise mit einem Profi-Keyboard oder E-Piano ausgestattet sein.

Vorteile
  • Lernvideos plus Profi-Livestreams
  • Sehr didaktisch aufgebaut
  • Für alle Lernlevel (auch für Profis)
  • Notenblätter als PDF-Download
Nachteile
  • Keine Tonerkennung per Mikrofon
  • Teilweise trocken und langatmig
music2me
4.6
5

Skoove

3.8
2,0
Testnote
Gut
  • Preis ab 12,49 €/Monat
  • Songs über 400
  • Zielgruppe Anfänger:innen
  • Geräte/Plattform iOS, Android, PC/Laptop
  • Sprache Deutsch

Lernen

Gut (2,0)

Die Skoove-Klaveriapp bietet interaktive Klavierstunden für alle Lernstufen. Skoove verwendet unter anderem künstliche Intelligenz, um Echtzeit-Feedback zu geben. Die App setzt auf eine Kombination aus strukturierten Kursen und interaktiven Übungen. Die Lerninhalte sind abwechslungsreich und werden durch Videos und Texte ergänzt. Der Lernprozess ist nicht nur auf das freie Spielen von Stücken beschränkt, sondern beinhaltet auch die Entwicklung grundlegender Fähigkeiten.

Spielen

Gut (2,0)

Skoove unterstützt dich beim Klavierlernen durch einen Geschwindigkeitsreger, eine Wiederholfunktion, ein Metronom und der Auswahl der Hand. Der Wartemodus ermöglicht es dir, die Stücke in deiner Geschwindigkeit zu lernen. Die Tonerkennung erfolgt über MIDI oder das eingebaute Mikrofon. Dadurch kannst du gezielter üben und dein Timing verbessern. In 20 verschiedenen Kurse mit über 400 Lektionen finden sich 3 Einsteiger- und Fortgeschrittenenkurse sowie ein Theoriekurs und 13 Spezialkurse.

Songs

Befriedigend (2,7)

Bei Skoove findest du 400 Songs. Nicht die Welt, aber immerhin mehr, als bei der Konkurrenz von music2me. Neue Lieder kommen regelmäßig hinzu und es gibt eine breite Palette von Genres wie Pop, Jazz, Klassik, Film- oder Videospielmusik. Die Stücke sind in der Regel so aufbereitet, dass sie dich schrittweise durch die einzelnen Lektionen und Schwierigkeitsgrade führen.

Geräte & Apps

Gut (2,0)

Skoove kann über den Webbrowser auf PC und Laptop oder als mobile App für iOS- und Android-Geräte verwendet werden. Die App unterstützt die Verbindung mit MIDI-Geräten, einschließlich elektronischer Pianos und Keyboards. Durch die Verwendung eines MIDI-Kabels können die Tastatureingaben genauer erfasst und für das Echtzeit-Feedback verwendet werden. Nötig ist das allerdings nicht, da Skoove Töne auch per Mikrofon erkennt.

Usability

Gut (2,0)

Skoove zeichnet sich durch eine benutzerfreundliche Usability aus. Der Einstieg in die App ist einfach, die Navigation intuitiv. Die Steuerung – einschließlich der Anpassung dvon Geschwindigkeiten und Wiederholungen – ist verständlich und eingängig. Die App bietet hilfreiches Feedback. Die Benutzeroberfläche ist insgesamt auf Anfänger:innen ausgelegt und unterstützt einen reibungslosen Lernprozess.

Skoove wurde 2016 in Deutschland entwickelt und verspricht, dir Klavierspielen – unabhängig vom Erfahrungsniveau – beizubringen. Bislang haben sich bereits über 2 Millionen Musikbegeisterte die App heruntergeladen. In meinem Ranking bildet Skoove das Schlusslicht; das liegt aber nicht daran, dass die App besonders schlecht ist! Welche Erfahrungen ich damit gemacht habe, verrate ich dir jetzt:

Die Kurzfassung:

Skoove macht eigentlich nichts falsch; sticht aber auch in keinem meiner Testkriterien besonders hervor. Die Songauswahl ist weder die größte noch die kleinste. Der Aufbau der Lektionen ist sinnvoll, aber nichts Besonderes. Die enthaltenen Features sind gut, aber Standard. Einen besonderen Schwerpunkt setzt Skoove nicht; was aber auch bedeutet, dass du mit der App nur wenig falsch machen kannst.

Welche Erfahrungen habe ich mit Skoove gemacht?

Meine Erfahrungen mit Skoove waren gut, wenn auch nicht überragend. Ich finde den Aufbau durchdacht und den Style ansprechend. Ich konnte meinen Song – “Au Clair de la Lune” – damit lernen, musste mich aber erst mit der kleinteiligen Struktur anfreunden. Genauso wie mit der Tonerkennung per Mikro, die manchmal Aussetzer hatte. Die Musikauswahl ist klein, aber fein, mit einigen Perlen. Endnote: Gutes bis sehr gutes Mittelfeld!

Der Einstieg und Anmeldeprozess von Skoove ist relativ unkompliziert und erinnert ein wenig an den Einstieg bei Flowkey. Durch gezielte Fragen versucht die App, ein möglichst individuelles Lernerlebnis zu schaffen.

Ich wurde anhand meiner Angaben zum Beispiel in den Kurs “Fortgeschritten 1” eingestuft, was ja irgendwie hinkommt.

Skoove fragt nach deiner bisherigen Erfahrung und möchte zeigen, dass die App auch für Fortgeschrittene geeignet ist
Skoove fragt nach deiner bisherigen Erfahrung und möchte zeigen, dass die App auch für Fortgeschrittene geeignet ist
Screenshot: trusted.de
Quelle: skoove.com

Gleich zu Beginn fiel mir außerdem auf, wie schön Skoove gestaltet ist. Modern und simpel, aber trotzdem ansprechend und in einem verträglichen Maße bunt. Aber das nur am Rande.

Skoove setzt zum Lernen auf einen systematischen Lernpfad mit aufeinander aufbauenden Einheiten. Je nachdem, wie Skoove dich am Anfang einstuft, bekommst du also keine anderen Lerneinheiten vorgesetzt, sondern startest nur etwas weiter “hinten” im Lernpfad. Der beginnt mit den Grundlagen (Notenlesen, Tastatur, etc.) und steigert sich nach und nach. Am Ende des Einsteigerkurses spielst du z.B. schon erste Stücke mit beiden Händen.

Der Lernpfad bei Skoove ist ausführlich und erinnert z.B. an Apps wie Simply Piano
Der Lernpfad bei Skoove ist ausführlich und erinnert z.B. an Apps wie Simply Piano
Screenshot: trusted.de
Quelle: skoove.com

Ich persönlich fand den Aufbau der App didaktisch gelungen und motivierend.

Die einzelnen Lektionen funktionieren mehr oder weniger gleich, wie in anderen Klavier-Apps: Skoove zeigt dir das Notenblatt und die Töne sowie (am unteren Bildrand) die Fingerhaltung. Du spielst die angezeigten Töne im richtigen Takt. Standardmäßig ist dafür der Wartemodus aktiv, das heißt: Das Stück läuft erst weiter, wenn Skoove den richtigen Ton per Mikrofon erkennt.

Auch die Übungen selbst und der Aufbau in Notenblatt und Fingerhaltung ist bei vielen Konkurrenten Gang und Gäbe
Auch die Übungen selbst und der Aufbau in Notenblatt und Fingerhaltung ist bei vielen Konkurrenten Gang und Gäbe
Screenshot: trusted.de
Quelle: skoove.com

Apropos: Die Tonerkennung von Skoove ist in Ordnung, hat aber gerade bei Akkorden oder schnell aufeinanderfolgenden Tönen auch ab und zu mal Aussetzer.

So trainierst du immer eine kleine Abfolge von Tönen erst mit der einen, dann mit der anderen Hand. Zwischendurch gibt es immer mal wieder Video-Tutorials mit Hintergrundwissen: die “Übetipps & Werkzeuge”.

Jeder Song ist in mehrere Lernstufen aufgeteilt und muss Schritt für Schritt erarbeitet werden
Jeder Song ist in mehrere Lernstufen aufgeteilt und muss Schritt für Schritt erarbeitet werden
Screenshot: trusted.de
Quelle: skoove.com

So weit, so simpel.

Was mir neben dem durchdachten Lernaufbau gut gefällt, ist die Möglichkeit, Songs zu üben. Das klappt – anders als bei Simply Piano – schon von Anfang an.

Ähnlich wie Flowkey bietet dir Skoove drei Schwierigkeitsgrade für Songs: “Einsteiger”, “Fortgeschritten” und “Profi”.

Anders als bei Flowkey gibt es in Skoove aber keine Möglichkeit, nach Genres oder Stimmungen zu filtern. Um ein Lied zum Spielen zu finden, musst du die Musikbibliothek eigenhändig durchsuchen. Das dauert bei nur ca. 400 Liedern nicht allzu lang, finde ich aber trotzdem müßig.

Die Song-Auswahl ist bei Skoove auf ungefähr 300 Lieder begrenzt
Die Song-Auswahl ist bei Skoove auf ungefähr 300 Lieder begrenzt
Screenshot: trusted.de
Quelle: skoove.com

Ich habe mir für den Einstieg in Skoove das Stück “Au Clair de la Lune” ausgesucht. Das Stück ist in Sachen Schwierigkeitsgrad etwa vergleichbar mit “Bella Ciao”; meinem Testlied bei Flowkey.

Dabei stellte sich heraus: Nicht nur der Kurs, sondern auch die einzelnen Songs bei Skoove sind didaktisch aufbereitet und in mehrere “Kapitel” unterteilt. Die musste ich erst durchlaufen, bevor ich den Song wirklich frei spielen konnte.

Auch für jeden Song durchläufst du also erstmal einen “Lernpfad”, dessen letzter Schritt das gesamte Notenblatt zum Nachspielen ist. Ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Für Anfänger:innen aber sinnvoll. Und Fortgeschrittene können die “Lektionen” auch einfach überspringen und direkt zum Notenblatt gehen.

Am Ende der Lektion bekommst du das ganze Notenblatt vorgesetzt
Am Ende der Lektion bekommst du das ganze Notenblatt vorgesetzt
Screenshot: trusted.de
Quelle: skoove.com

Da ich Skoove aber ausgiebig testen wollte, habe ich das natürlich nicht gemacht.

Mein Verdikt: Die etwas längere Vorlaufzeit pro Song zahlt sich aus und hilft dabei, den jeweiligen Song wirklich gründlich zu lernen. Bei einem verhältnismäßig einfachen Stück wie “Au Clair de la Lune” ist das vielleicht noch nicht so relevant; spätestens für fortgeschrittenere Songs dürfte sich der längere, strukturierte Lernprozess allerdings auszahlen.

Mein Test mit Skoove ging einige Tage; am Ende hatte ich nicht nur eine Menge der vorgeschlagenen Lektionen durchlaufen, sondern konnte auch meinen Song so gut wie fehlerfrei spielen.

Was macht Skoove im Vergleich mit anderen Klavier-Apps einzigartig?

Skoove ist eine Art solider Alleskönner und sticht durch nichts so wirklich hervor. Der durchdachte Lernpfad erinnert an music2me, ohne ganz dessen Professionalität zu erreichen. Das freie Spielen von Songs ist an Flowkey angelehnt; im Vergleich zum Konkurrenten fehlt es Skoove aber an rund 1.000 Stücken. Und die bunte Aufmachung erinnert an Yousician und Simply Piano, ohne dass Skoove genau so verspielt wäre.

Das macht Skoove nicht zu einer schlechten App; im Gegenteil! Die App ist grundsolide und bietet für Einsteiger:innen ein gutes Rundumprogramm. Zumindest, solange man sich mit der teils ungenauen Tonerkennung anfreunden kann.

Nützliche Features wie der Geschwindigkeitsregler unterstützen dich beim Lernen und Spielen
Nützliche Features wie der Geschwindigkeitsregler unterstützen dich beim Lernen und Spielen
Screenshot: trusted.de
Quelle: skoove.com

Wem würde ich Skoove besonders empfehlen?

Ich empfehle Skoove vor allem Anfänger:innen, die das Klavierspielen lernen und dabei strukturiert vorgehen wollen. Die durchdachten Kurse und interaktiven Übungen sind darauf ausgerichtet, schrittweise Fortschritte zu machen. Auch fortgeschrittene Spieler:innen können mit Skoove ihr Wissen auffrischen und ihre Fähigkeiten verbessern – sind aber ggf. bei Flowkey oder music2me besser aufgehoben.

Die enthaltenen Songs decken eine breite Palette von Genres ab, die von Pop über Jazz bis hin zu Klassik und Film- bzw. Videospielmusik reichen. Das spricht eine breite Zielgruppe an; insgesamt bietet Skoove aber vergleichsweise wenige Songs (400). Diejenigen, die schon einigermaßen gut spielen können, finden hier also nicht so viel Futter, wie bei Simply Piano mit seinen 5.000 oder Flowkey mit seinen rund 1.500 Songs.

Die Musikauswahl von Skoove ist in Ordnung, kann sich aber im Vergleich zur Konkurrenz noch steigern
Die Musikauswahl von Skoove ist in Ordnung, kann sich aber im Vergleich zur Konkurrenz noch steigern
Screenshot: trusted.de
Quelle: skoove.com
Vorteile
  • Für Anfänger:innen geeignet
  • Solider und motivierender Lernpfad
  • Sehr frisches und modernes Design
Nachteile
  • Teilweise fehlerhafte Tonerkennung
  • Nur wenige spielbare Stücke
Skoove
3.8

Die 5 besten Apps zum Klavier lernen im Vergleich

  1. Yousician - Beste Klavier-App 2024
  2. Simply Piano - Beste App für Anfänger:innen
  3. Flowkey - Beste App für Wiedereinsteiger und Fortgeschrittene
  4. music2me - Professioneller Videokurs + Live-Streams
  5. Skoove - Guter und günstiger Allrounder

Fazit: Was sind die besten Apps zum Klavier lernen?

Ziehen wir unser Fazit: Die eine perfekte Klavier-App gibt es nicht. Alle getesteten Apps haben Stärken und Schwächen. Wirklich etwas falsch machen kannst du bei keiner der getesteten Apps; sofern du dir klar bist, was du brauchst!

Was ist besser: Flowkey oder Simply Piano?

Simply Piano kann ich dir ans Herz legen, wenn du ein eher verspielter Lerntyp bist. Simply Piano hat mehr Songs als Flowkey und ist bunter und comichafter aufgebaut. Flowkey wirkt “ernster” und erwachsener, es gibt weniger Schnickschnack. Dafür bietet Flowkey mehr Freiheiten bei der Entscheidung, welche Stücke du lernen willst. Simply hat mehr Lerninhalte und einen längeren Lernpfad, während Flowkey zwar die wichtigsten Grundlagen abdeckt, dich danach aber ein wenig alleine lässt.

Mein persönlicher Favorit ist der Drittplatzierte Flowkey. Für mich als Wiedereinsteigerin ist die App ideal. Dank der vielen Songs und des durchaus knackigen Schwierigkeitsgrades kann Flowkey auch Fortgeschrittene und Profis lange beschäftigen und ständig mit neuen Stücken versorgen.

Anfänger:innen rate ich zu Yousician, Simply Piano oder music2me.

Yousician und Simply sind vor allem dann spannend, wenn du Klavierspielen als Zeitvertreib und aus Spaß an der Freude lernen möchtest. Beide Apps sind sehr verspielt und gerade Simply Piano hält dich mit seiner riesigen Songauswahl lange bei der Stange. Der Einstieg ist einfach und es gibt permanent Belohnungsmomente für die Motivation.

Für music2me entscheidest du dich, wenn du mit einer gewissen Ambition an die Sache herangehst, schnell Fortschritte machen und das Projekt “Klavierspielen” ein bisschen professioneller angehen willst. Durch den didaktischen Aufbau und die regelmäßigen Live-Streams kommt music2me noch am ehesten an eine “klassische” Klavierausbildung ran. Fortgeschrittene und Profis können ihre Skills auch gut weiterbilden.

Aber – und das muss klar sein – eine echte professionelle Lehrkraft ersetzt keine der getesteten Apps. Die kleinen Technikwunderwerke sind eine günstige(re) und flexible Alternative, können es aber nicht mit der Erfahrung echter Profis aufnehmen.

Das müssen sie aber auch nicht unbedingt. Wichtig ist, wie ich oben schon sagte, welche Ansprüche du an dich selbst hast. Für den lockeren (Wieder)Einstieg finde ich die Apps toll!

Welche Klavier-Apps gibt es noch? 4 weitere Apps zum Klavier lernen

Natürlich gibt es nicht nur die 5 Anbieter, die ich dir oben vorgestellt habe. Falls dort noch nicht das Passende für dich dabei war, habe ich dir unter den vielen vielen Online-Angeboten nochmal 4 Apps ausgesucht, die spannend für dich sein könnten:

Playground Sessions
Playground Sessions wirkt wie music2me, nur auf Englisch. Die App gehört zu den am besten bewerteten Klavier-Apps auf dem Markt und kombiniert interaktive Lektionen mit professionellen Lernvideos. Die Inhalte werden von Profi-Pianist:innen zusammengestellt und sollen alle Skill-Level abholen. Es gibt über 2.000 Songs – darunter Cover-Versionen, aber auch Originale.
Hoffman Academy
Die englischsprachige Hoffman Academy richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche und setzt auf Video-Kurse und bunte Lernspiele. Die Inhalte sind nur auf Englisch verfügbar, was für viele Kids ein Ausschlusskriterium sein könnte; aber es soll ja auch Erwachsene geben, die gerne ein bisschen verspielt lernen möchten. Für die lohnt sich ggf. ein Blick ins Angebot.
Piano Academy
Gibt man “Klavier lernen Apps” auf Google ein, stößt man früher oder später auch auf die Piano Academy. Die App für iOS und Android erinnert mich auf den ersten Blick an Yousician und Simply Piano, hält sich in seinem Webauftritt ansonsten aber recht bedeckt. Mehr Infos gibt’s dann wohl direkt in der App.
Online Pianist
Online Pianist ist sowohl eine App als auch eine Online-Plattform bei der du anhand verschiedener Tutorials schrittweise Klavierspielen lernst. Es gibt viele Songs aus unterschiedlichen Genres wie Klassik, Pop und Rock. Mit interaktiven Features und einem Übungsmodus bietet Online Pianist eine flexible Lernumgebung, bei der du in deinem eigenen Tempo lernst oder bestimmte Abschnitte gezielt wiederholst.

Beachte: Im Gegensatz zu den fünf Apps, die ich dir oben im Beitrag ausführlich vorgestellt habe, hatte ich diese 4 Alternativen nie selbst in der Hand – kann also auch keine Praxiserfahrung zur Qualität der Inhalte teilen.

Piano-Apps Kosten

Wie viel kostet eine App zum Klavier lernen?

Moderne Klavier-Apps kosten zwischen 10 und 20 €/Monat, je nach Abo-Laufzeit. Die meisten Apps bieten sowohl ein flexibles Monatsabo für rund 20 €/Monat, als auch günstigere Jahresabos zwischen 10 und 15 €/Monat. In der Regel kannst du die Apps im Vorfeld bis zu 7 Tage lang kostenlos ausprobieren, bevor dein Abo in eine bezahlte Mitgliedschaft übergeht.

Die Preise für Klavier-Apps im Überblick; hier am Beispiel von Testsieger Yousician
Die Preise für Klavier-Apps im Überblick; hier am Beispiel von Testsieger Yousician
Screenshot: trusted.de
Quelle: yousician.com

Gratis Apps zum Klavier lernen – 4 kostenlose Alternativen

Du suchst nach kostenlosen Alternativen zu den langfristigen Premium-Abos? Kein Problem, dann habe ich hier einige Tipps für dich:

My Piano Phone
My Piano Phone ist eine Musik-App, mit der du verschiedene Instrumente auf deinem Smartphone/Tablet spielen kannst. Hier brauchst du also nicht einmal ein eigenes Keyboard oder E-Piano, sondern kannst dich direkt auf dem Touchscreen mit der Tastatur vertraut machen. Außerdem kannst du hier Schlagzeug spielen, Songs aufnehmen und mehr.
Perfect Piano
Perfect Piano ist eine Klavier-App, die eine virtuelle Klaviertastatur auf dem Bildschirm mitbringt. Daneben gibt es auch Aufnahmemöglichkeiten, Echtzeit-Wiedergabe von Songs, Einstellungen für verschiedene Klavierstile und -klänge sowie Lernfunktionen. Die App bietet 70 vorinstallierte Beispiellieder, und es können weitere Lieder herunter- oder hochgeladen werden.
Musica Piano
Musica Piano bietet kostenlosen Zugriff auf 10.000 Seiten hochwertiger klassischer Musik inklusive Audio- und Videoaufnahmen renommierter Künstler:innen. Diese sind visuell mit den Noten synchronisiert. Durch AirPlay können Videos auf einen großen Bildschirm übertragen und Audioaufnahmen an hochwertige Soundanlagen gesendet werden, während die Noten auf dem iPad angezeigt werden, das als Fernbedienung fungiert.
Halbestunde Notenscanner
Halbestunde Notenscanner ist eine Musik-App für unterschiedliche Instrumente. Die App bietet dabei ein virtuelles Klavier und ermöglicht dabei das Scannen von Notenblättern und bietet zahlreiche individuelle Funktionen, um Musikstücke zu hören, zu üben und zu lernen. Nutzer:innen haben Zugriff auf hunderte von Liedern unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade und können offline üben. Dateien können exportiert und Noten gedruckt werden.

Wie hat trusted Klavier-Apps getestet?

5
Anbieter im Vergleich
5
Anbieter im Praxistest
80
Stunden Aufwand
20
Songs gelernt

Um die Qualität der getesteten Apps einschätzen zu können, habe ich mir für jede App einen kostenlosen Testaccount angelegt und je eine Woche (1 bis 2 Stunden pro Tag) mit den Apps geübt. Ich habe mir sowohl die strukturierten Lernpfade und Lektionen angeschaut, als auch die Song-Bibliotheken durchforstet. Für jede App habe ich 1 bis 2 Lieder ausgesucht, die ich im Laufe des Tests lernen wollte. Diese Kriterien waren in meinem Test wichtig:

20 %
Vertrag & Kosten

Wie viel kosten die Apps? Welche Optionen habe ich in Sachen Abo-Laufzeit (monatlich, jährlich, etc.)? Gibt es eine kostenlose Testphase und/oder eine Geld-zurück-Garantie?

25 %
Lernen

Wie läuft das Lernen mit der jeweiligen App ab? Wie sind die Kurse und Lektionen strukturiert? Welche Lerninhalte werden vermittelt? Ist der Kurs eher praktisch (freies Spielen, learning by doing) oder auch theoretisch (Fingersatz, Notenlesen, Musiktheorie) aufgebaut? Gibt es zusätzliche Video- oder Text-Inhalte?

20 %
Spielen

Welche Funktionen bringen die Apps mit? Wie unterstützen sie das Lernen und Spielen z.B. durch Geschwindigkeitsregler, Wiederholfunktion, Metronom, Wartemodus oder Tonerkennung?

15 %
Songs

Wie groß ist die Auswahl an Songs (insgesamt und im Vergleich)? Welche Art von Liedern gibt es? Welchen Schwerpunkt setzen die Apps bei der Auswahl? Wie regelmäßig kommen neue Songs hinzu? Wie sind die Stücke aufbereitet?

10 %
Geräte & Apps

Für welche Geräte steht die App zur Verfügung? Kann ich die Apps nur auf Mobilgeräten oder z.B. auch im Webbrowser auf PC und Laptop nutzen? Gibt es MIDI-Kabel-Unterstützung für elektronische Pianos bzw. Keyboards?

10 %
Usability

Wie empfinde ich die Usability und Nutzerfreundlichkeit der Apps? Wie einfach gelingt mir der Einstieg? Wie lässt sich die App steuern? Wie flüssig läuft sie?

Klavier lernen Apps FAQ

Wie lerne ich am besten Klavierspielen?

Wenn du wirklich ernsthaft Klavierspielen lernen willst, kommst du vermutlich um eine “echte” Lehrkraft nicht herum. Zwar wirst du mithilfe von Apps und Lernplattformen Noten lernen oder Stücke spielen können; aber ein grundlegendes Klavier-Verständnis bekommst du nicht (nur) über eine App. Anfänger:innen können damit allerdings erste Grundlagen am Klavier lernen und Spaß am Spielen entwickeln; Fortgeschrittene gezielt an Songs arbeiten und Kenntnisse auffrischen.

Wie oft muss ich mit den Apps Klavier üben?

Das hängt natürlich davon ab, wie viel du bereits kannst und was du erreichen willst. Es ist auf jeden Fall besser, regelmäßig in kurzen Einheiten zu üben, statt lange, aber dafür unregelmäßige Sitzungen einzulegen. Tägliches Üben – selbst wenn es nur für 20 oder 30 Minuten ist – kann also effektiver sein, als längere Sessions. Ich empfehle grob eine tägliche Lernzeit von ca. 1 Stunde.

Wie kann ich schnell, kostenlose und ohne Anmeldung Klavier spielen lernen?

Gar nicht. Klavier lernen erfordert Zeit und Geduld. Du kannst den Lernprozess natürlich unterstützen, indem du dir kostenlose Klavier-Tutorials auf YouTube anschaust und Stücke auswendig lernst; daneben findest du Übungsanleitungen und Tipps in Blogs, Artikeln und Online-Guides. Webseiten wie MuseScore oder IMSLP bieten kostenlose Klaviernoten an; die sind aber erst dann spannend für dich, wenn du die Grundlagen schon kannst. Wenn du wirklich ernsthaft Klavierspielen lernen willst, reichen kostenlose Quellen höchstwahrscheinlich nicht aus.

Alle verglichenen Klavier-Apps im Überblick

Hier siehst du noch einmal alle getesteten Klavier-Apps im kurzen Überblick:

Yousician
3
1,3
Testnote
Sehr gut
Simply Piano
4.5
1,5
Testnote
Sehr gut
Flowkey
4.3
1,5
Testnote
Sehr gut
music2me
4.6
1,8
Testnote
Gut
Skoove
3.8
2,0
Testnote
Gut

Änderungshistorie

23.04.2024
Klavier lernen Apps - Test

trusted hat den großen Klavier-App-Test mit insgesamt 5 Anbietern durchgeführt und stellt dir diese 5 besten Angebote hier übersichtlich vor. Das Ergebnis des Tests: Yousician landet mit der Testnote 1,3 auf dem ersten Platz.

Claudia Lindenlaub-Sauer
trusted-Expertin für EdTech & Digitale-Dienste
Claudia Lindenlaub-Sauer
trusted-Expertin für EdTech & Digitale-Dienste

Claudia ist trusted-Redakteurin für alles, was mit dem Thema “Digitale Bildung” zu tun hat und hat sich für dich auch Lernapps für Klavier näher angeschaut. Die studierte Kunsthistorikerin und Mama von 3 Kindern liebt Musik über alles und hat als Jugendliche aktiv Klavier gespielt. Für den Test der besten Klavier-Apps hat sie deswegen nur zu gern ihr E-Piano vom Staub befreit und ihre eingerosteten Finger wieder für uns aufgewärmt.

Babbel Bewertungen

4.5
918.106 Bewertungen
davon sind
918.006 Bewertungen
aus 3 anderen Quellen

Bewertungsquellen

203.579 Kunden bewerten auf iTunes durchschnittlich mit 4.6 von 5 Punkten (Stand: 07.03.2022)
203.579 Kunden bewerten auf iTunes durchschnittlich mit 4.6 von 5 Punkten (Stand: 07.03.2022)
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